Christian Hochstätter gesteht Fehler ein: "Habe mich getäuscht"

Einen Tag nach der überraschenden Freistellung von Cheftrainer Ismail Atalan und der zweiwöchigen Suspendierung von Felix Bastians hat sich Christian Hochstätter, Sportvorstand des VfL Bochum, in einer Mitteilung zu Wort gemeldet und die Entscheidungen jeweils begründet.

"Das ist mein Fehler und dazu stehe ich"

So habe sich in den Tagen nach der 0:3-Pleite in Kiel "zunehmend die Ansicht verfestigt, dass wir mit Ismail Atalan unsere sportlichen Ziele leider nicht erreichen werden", begründet der 53-Jährige. Gemeint ist der anvisierte Aufstieg in die Bundesliga. Hochstätter räumt ein: "Ich habe mich in der Einschätzung des Trainers getäuscht. Das ist mein Fehler und dazu stehe ich." Den Vorwurf, die Trainer-Entlassung vor der wichtigen Jahreshauptversammlung zurückgehalten zu haben, wies der Sportvorstand unterdessen zurück: "Wenn ich taktiert hätte, wäre der Trainerwechsel erst einige Zeit später vollzogen worden. Aber das ist nicht meine Art. Es geht um den Verein und um nichts anderes." Erst am Montag seien Aufsichtsrat und Vorstand gemeinsam zu der Einschätzung gekommen, dass eine sofortige Trennung von Ismail Atalan im Hinblick auf das eminent wichtige Spiel gegen den SV Sandhausen unumgänglich sei.

Bastians soll sich beleidigend geäußert haben

Auch zur Suspendierung von Felix Bastians bezog Hochstätter Stellung. Demnach habe sich der 29-Jährige gegenüber dem Trainerteam und der gesamten Mannschaft, "in einer nicht hinnehmbaren Art und Weise beleidigend geäußert." Es sei zudem nicht das erste Mal gewesen, "dass wir sein Verhalten im Hinblick auf seine Vorbildfunktion als Kapitän kritisch gesehen haben", betont Hochstätter. Zwar habe sich Bastians für seine Äußerungen entschuldigt, "eine in einem solchem Fall übliche Strafe wollte er hingegen nicht akzeptieren." Daher habe der Abwehrspieler zwei Wochen Zeit erhalten, "sich über sein Verhalten innerhalb der Mannschaft und gegenüber dem Trainerteam Gedanken zu machen", sagt der Sportvorstand des VfL und betont: "Auch für ihn gelten Regeln des respektvollen Umgangs."

Trainer-Suche läuft - Drei Kandidaten?

Unterdessen läuft die Suche nach einem neuen Trainer. Laut der "RevierSport" sollen Jos Luhukay, Markus Kauczinski und René Weiler Kandidaten sein. Die besten Karten aus dem Trio könnte Luhukay haben. Der Niederländer gilt als Zweitligaexperte und hat bereits mit Augsburg, der Hertha und Mönchengladbach den Sprung in das Oberhaus geschafft. Genau dort wollen sich die Bochumer nach dieser Saison wiederfinden. Allerdings werden dem Niederländer ähnliche Attribute zugesprochen wie seinem in Bochum gefeuerten Landsmann Gertjan Verbeek.

Als dessen Nachfolger war im Sommer beim VfL auch Markus Kauczinski im Gespräch. Der 47-Jährige soll immer noch gute Kontakte zu den Westfalen haben und hat früher für die Bochumer Amateure gespielt. In Karlsruhe hat Kauczinski einen guten Job gemacht und den ehemaligen Bundesligisten in obere Tabellenregionen geführt. Doch in der Bundesliga war für den Coach beim FC Ingolstadt nach zehn Spieltagen Schluss.

Der Schweizer René Weiler war bereits im Winter 2014 Wunschkandidat von Sportdirektor Christian Hochstätter. Der 44-Jährige trainierte zwischen 2014 und 2016 den 1. FC Nürnberg und war zuletzt beim RSC Anderlecht durchaus erfolgreich. Ob Weiler jedoch nach seinem Ausflug in die Champions-League wieder einen Zweitligisten coachen möchte, bleibt abzuwarten.

 

Mitarbeit: Andreas Götte

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