Saison-Prognose St. Pauli: Viel Licht, wenig Schatten
St.-Pauli-Trainer Ewald Lienen zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen der Vorbereitung. Sein Fazit: "Wir haben mehr Spiele reingepackt, um in den Rhythmus zu kommen. Im Spiel bekommst Du die besten Rückmeldungen. Die Begegnungen gegen Lustenau und Winterthur waren große Herausforderungen, da beide Mannschaften voll im Saft standen, weil es für sie jeweils die Generalprobe für den Ligastart war.” Die Wichtigsten Ereignisse in der Vorbereitung.
Die restliche Trainingszeit wurde an Taktik, Kompaktheit und den Bewegungsabläufen, nach hinten und vorne gearbeitet. "Wir haben uns dazu entschieden, dass so zu machen, da der Großteil der Mannschaft zusammengeblieben ist und wir uns taktisch nichts neu erarbeiten mussten“, begründete Lienen die Marschrute. Nach der stresserfüllten letzten Saison entschloss sich das Trainergespann den Spielern ganze vier Wochen Urlaub zu geben, von denen sie in den letzten zwei lediglich in Eigenregie Fitness aufbauen sollten. Dies schien den Kiezkickern gut gelungen zu sein, denn Lienen zeigte sich zufrieden mit der konditionellen und mentalen Verfassung seiner Spieler zu Beginn der Vorbereitung. Augenscheinlich nicht zu unrecht: Alle elf Testspiele (mit Ausnahme des 0:0 gegen Freiburg) wurden gewonnen.
Der 4:2-Sieg in der eigentlichen Generalprobe gegen Rayo Vallecano muss jedoch eingeschränkt gewertet werden, da die Spanier einige Spieler schonten und spontan einen Tag zuvor einen Test gegen Eintracht Braunschweig absolvierten. Dies soll die Leistung der „Boys in Brown“ nicht schmälern, sie verdienten sich den Sieg in der ersten Hälfte des Spiels mit schnellen Kombination und sehr starkem Pressing. Zuviel für die müden Spanier, die zur Halbzeit zusätzlich stark rotierten.
Große Verletzungssorgen bleiben aus
Lennart Thy erwies sich als bester Scorer der Vorbereitung, wobei die gesamte Mannschaft torhungrig schien. Insbesondere die acht Tore, die von den Innenverteidigern Sören Gonther und Lasse Sobiech gemeinsam erzielt wurden, könnten ein Indiz dafür sein, das sich die Tore auch in der kommenden Saison wieder auf mehrere Teile der Mannschaft verteilen könnten. Mit „nur“ zwei Verletzungen blieben auch die ganz großen Sorgen aus in der Vorbereitung aus. Jan-Phillip Kalla fällt aktuell noch mit einer Zerrung aus, könnte aber bereits zum Ligastart gegen Bielefeld zumindest eine Alternative sein. Bei Christopher Buchtmann wird es noch länger dauern, aber auch hier ist man bei den Verantwortlichen optimistisch, dass er schon bald wieder ins Mannschafstraining einsteigt.
Innenverteidiger gesucht
In Puncto Transfers scheint die Abwanderungswelle zunächst beendet: „Wir werden erst einmal keinen Spieler mehr abgeben. Wir wollen hier etwas aufbauen. Das Einzige, worum es noch gehen kann, ist, dass wir die eine oder andere Position noch ergänzen. Gerade bei den Innenverteidigern müssen wir schauen. Wir bräuchten einen polyvalenten Spieler, der uns auf mehreren Positionen in der Defensive helfen kann“, gab Lieben zu Protokoll. Worte die die St.-Pauli-Fans mit Freude hören sollten, da zuletzt Angebote für Marcel Halstenberg und Kyoung-Rok Choi eingegangen waren, die vom Führungsgespann abgewiesen wurden. Außerdem könnten Verletzungen bei nur drei nominellen Innenverteidigern im Kader, die in der Rückrunde stabil stehende Hintermannschaft, einreißen lassen. Mögliche Zugänge innerhalb der nächsten Wochen, wollte Lienen nach dem Spiel gegen Rayo auf Anfrage weder bestätigen noch widerlegen. Von der Innenverteidigerposition einmal abgesehen sollte der Kader - mit den Zugängen aus dem eigenen Nachwuchs sowie Lasse Sobiech, Ryo Miyaichi und Waldemar Sobotta - in der Breite eigentlich für die kommende Hinrunde ausreichend gerüstet sein.
Man darf gespannt bleiben, wie der FC St. Pauli sich in den ersten Spielen zeigen wird und welche Formspitze nach einigen Spielen erreicht werden kann. Vermutlich ist aber davon auszugehen, dass der Klassenkampf diese Saison kürzer ausfallen könnte als zuletzt.
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