12 Minuten Schweigen: Fanszenen kündigen Stimmungsboykott an
Am Montag stimmten die Erst- und Zweitligisten mit einer knappen Zweidrittelmehrheit für den Einstieg eines Investors bei der DFL. Nun folgt die Reaktion der Fanszenen, die für das anstehende Wochenende einen Stimmungsboykott planen, um ihren Unmut zu verdeutlichen.
"Dammbruch für die Bundesliga"
Organisierte Fan-Gruppierungen mehrerer Erst- und Zweitligisten kündigten die Aktion auf ihren jeweiligen Kanälen mit einer einheitlichen Mitteilung an, unterschrieben mit "Die Fanszenen Deutschlands". In der Stellungnahme wird der Investoreneinstieg als "Dammbruch für die Bundesliga" bewertet. "Der angebliche Dialog auf Augenhöhe mit der Basis war schon lange eine leere Worthülse - nun müssen wir uns anderweitig Gehör verschaffen! Und um gehört zu werden, wird man von uns nichts hören. Zumindest die ersten zwölf Minuten der Spiele am kommenden Wochenende nicht."
Die Zahl steht symbolisch für den "vielbeschworenen 12. Mann", der "bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten." Daher ist zu erwarten, dass in vielen Stadien der ersten und zweiten Liga am kommenden Spieltag zunächst keine Fangesänge oder sonstige Unterstützung zu hören sein werden. Vielmehr ist erneut mit Protestplakaten zu rechnen, wie schon in den letzten Wochen.
"Elementarer Angriff auf den Volkssport Fußball"
Die Gemeinschaft der Fans sieht den Investoreneinstieg als "einen elementaren Angriff auf den basisorientierten Volkssport Fußball hierzulande. Unsere Ressourcen im Kampf gegen die Profitgier und Willkür der DFL werden wir kollektiv bündeln." Die Protestaktion soll die DFL-Verantwortlichen zum Umdenken bewegen. "Noch könnten die Geschäftsführer der Liga das verhängnisvolle Investmentprojekt stoppen. Wir werden diesen Weg genauestens im Visier behalten."