96 als freundlicher Gast: Kocak wird "desolates Auftreten" analysieren

Die beste Heimmannschaft hat auswärts nichts zu melden - das erlebte Hannover 96 einmal mehr in Fürth. Dort gingen die Niedersachsen mit einer 1:4-Niederlage unter, was vor allem Cheftrainer Kenan Kocak zu deutlichen Worten verleitete. Schönzureden gab es seitens des Fußballlehrer nichts.
Kocak war bedient
In der heimischen HDI-Arena schoss Hannover bislang neun Tore, das entspricht drei Treffern pro Partie. Demgegenüber steht ein einziges Gegentor, dass Martin Kobylanski im Derby für Eintracht Braunschweig schoss. Nur Spitzenreiter Hamburger war daheim stärker als 96, hat aber auch schon ein Spiel mehr absolviert. Katastrophal wird die Bilanz der Hannoveraner aber auswärts. "Natürlich kann man so ein Auftreten nicht schönreden – das will ich auch gar nicht. Das war ein desolates Auftreten", nahm 96-Cheftrainer Kenan Kocak kein Blatt vor den Mund. Vorausgegangen war die 1:4-Pleite in Fürth.
"Ich bin generell enttäuscht über die Leistung und Performance der Mannschaft. Das werden wir gründlichst auch besprechen und analysieren", kündigte der Übungsleiter bereits weitere Konsequenzen an. Es war die dritte Auswärtsniederlage im dritten Spiel, in der Fremde steht der ambitionierte Zweitligist noch ohne Zählbares dar. Durch die Deutlichkeit des Sieges zogen die punktgleichen Fürther aufgrund der Tordifferenz sogar an Hannover vorbei. Kocak war bedient: "Das war schon ein sehr, sehr schlechtes Spiel von uns. Eines der schlechtesten, seit ich hier bin."
"Auswärtsschwäche bislang nicht thematisiert"
Zur Pause brachte Kocak bereits Hendrik Weydandt und Valmir Sulejmani als zusätzliche Unterstützung von Marvin Ducksch. Hannover agierte entsprechend mit drei Spitzen - und der Anschlusstreffer fiel. Allerdings erhöhte Fürth vorher noch, sodass kaum mehr Hoffnung aufkam. Torwart Michael Esser war froh, dass er nicht öfter hinter sich greifen musste: "Die Fürther hatten heute noch die eine oder andere Chance und hätten noch deutlicher gewinnen können. Das soll uns eine Lehre gewesen sein."
Auch Kapitän Dominik Kaiser fand deutliche Worte für die erneute Niederlage auf fremden Platz. "In den direkten Duellen waren wir heute immer individuell zu spät und als Mannschaft zu weit auseinander. Dann siehst du gegen so eine spielstarke Truppe mal richtig schlecht aus", so der 32-Jährige. Die Niederlage sei auch in ihrer Deutlichkeit verdient gewesen, doch jetzt muss sich Hannover um Lösungen bemühen: "Wir haben eine Auswärtsschwäche bislang nicht thematisiert. Für mich war das bisher auch kein großes Thema, sondern einfach Schwankungen." Nach dem 1:4-Desaster dürfte dieses Thema nun wohl ganz oben auf dem Programm stehen.