Kind enttäuscht von Breitenreiter: "Müssen uns komplett neu aufstellen"

Hannover 96 blickt erneut auf eine Saison voller Enttäuschungen zurück und Vereinsboss Martin Kind spart im Rückblick nicht mit Kritik. Die Rückkehr von André Breitenreiter auf die Trainerbank bezeichnet der 80-Jährige nun offen als Fehlentscheidung.
"Ein ganzes Jahr verloren"
„Die Meinung war von allen Verantwortlichen: Wir müssen neue Impulse haben. Es hat sich nicht bestätigt“, erklärte Kind in einem Interview mit der "Neuen Presse". Besonders ärgerlich sei für ihn, „dass wir wieder ein ganzes Jahr verloren haben und uns noch einmal komplett neu aufstellen müssen.“
Die sportliche Führung hatte sich im Dezember, mitten im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg, überraschend von Trainer Stefan Leitl getrennt. In der Hoffnung auf frische Impulse wurde Breitenreiter geholt, der Hannover 2017 einst in die Bundesliga geführt hatte. Doch nach einer schwachen Rückrunde und dem Abrutschen auf Rang 10 der 2. Liga war bereits am Mittwoch wieder Schluss für den 51-Jährigen.
Kwasniok nächster H96-Trainer?
Für die Nachfolge werden mehrere Namen gehandelt. Besonders hoch im Kurs stehe laut Kind der aktuelle Paderborn-Coach Lukas Kwasniok. „Kwasniok steht mit ganz oben auf der Liste, das ist klar. Aber nach meinem Informationsstand will er in die erste Liga und nicht in die zweite Liga“, so der Aufsichtsratschef. Auch Vereinslegende Steven Cherundolo, derzeit bei Los Angeles FC tätig, gilt als Kandidat.
In den verbleibenden vier Spielen übernehmen zunächst Co-Trainer Lars Barlemann, U19-Coach Dirk Lottner sowie U17-Trainer Christian Schulz die Verantwortung an der Seitenlinie. Ob es Hannover 96 gelingt, sich in der Sommerpause neu aufzustellen und endlich wieder angreifen zu können, bleibt offen. Klar ist jedoch: Die Ansprüche im Klub bleiben hoch und die Geduld scheint langsam am Ende.