Saisonfazit MSV: Leistungsexplosion zum richtigen Zeitpunkt

Der MSV Duisburg beendet die Drittliga-Spielzeit 2014/15 auf dem Tabellenplatz zwei und steigt somit direkt in die 2. Bundesliga auf. Am Ende stehen für die Meidericher 71 Punkte bei einem Torverhältnis von 63:40 zu Buche. Im Folgenden schaut sich liga2-online.de die Saison des MSV Duisburg genauer an.

Das lief gut

Die Zebras blieben als einziges Team Zuhause komplett ungeschlagen. Ganze 43 Punkte konnten auf eigenem Rasen gewonnen werden. Eine weitere Duisburger Stärker stellte der ausgeglichene Kader dar: Fiel ein Spieler verletzt oder gesperrt aus, sprang ein anderer in die Bresche. Anders hätte Duisburg die zeitweise aufkommende Verletzungsflut nicht überstehen können. Vor allem das Mittelfeld war defensiv wie offensiv ausreichend tief besetzt. Die Blau-Weißen machten den Aufstieg dank eines starken Schlussspurts perfekt. Mit sechs Siegen in Serie gelang es, Holstein Kiel von Platz zwei zu verdrängen. Dabei gewann man auch wichtige Geduldsspiele wie in Dresden und Erfurt.

Das lief nicht gut

Obwohl man in der Auswärtstabelle den dritten Rang belegt, zeigten die Zebras in der Fremde hin und wieder schwache Leistungen, wie in Osnabrück oder Münster. Die Niederlage im Halbfinale des Niederrheinpokals lag schwer im Duisburger Magen. Durch ein blamables 0:2 bei Rot-Weiß Oberhausen verspielte Duisburg die Titelverteidigung. Wiedermal waren die Spieler des MSV vom Verletzungspech verfolgt. Neben kleineren Blessuren klagte man auch über die Langzeitverletzungen von Erik Wille oder Rolf Feltscher.

Bester Spieler

Topscorer und Leader: Zlatko Janjic war das Gesicht der Duisburger Mannschaft. Mit 17 Toren und acht Vorlagen hatte der deutsch-bosnier erheblichen Anteil an der starken Saison. Doch nicht nur auf dem Statistikbogen überzeugte der 29 jährige. Vor allem als Anführer, der das Team auch in schlechten Phasen mitreißen konnte, trat Janjic immer wieder positiv in Erscheinung.

Schwächster Spieler

Es ist schwierig, aus dieser Duisburger Mannschaft einen schlechtesten Spieler zu wählen. Anhand der Einsätze im Vergleich zum Anspruch des Spielers, hat man wohl von Matthias Kühne mehr erwartet. War der robuste Verteidiger im letzten Jahr noch gesetzt, reichte es diesmal nur zu 14 Einsätzen, wovon gerade einmal fünf über die vollen 90 Minuten gingen. Oftmals wurde der 27 jährige als Kurzarbeiter für den Abwehrverbund gebraucht.

Saisonhighlight

Den absoluten Höhepunkt stellte selbstverständlich das „Aufstiegsendspiel“ gegen Holstein Kiel da. Nachdem die Zebras nach zehn Minuten bereits 0:1 hinten lagen, drehten sie binnen sieben Minuten mit drei Toren die Partie und machten somit den direkten Aufstieg perfekt. Es war der Abschluss eines grandiosen Endspurts und vor allem für die Fans, welche danach auf dem Rasen feierten, die Belohnung für die Leidenszeit im Sommer 2013.

Negatives Saisonhighlight

Nachdem sich der MSV erst mit einer katastrophalen Leistung in Osnabrück (1:1) zu einem Punkt mogelte und die Woche darauf mit 2:4 bei den Stuttgarter Kickers unterging, drohte die Stimmung zu kippen. Erste „Lettieri Raus“-Rufe wurden laut, die Kritik an den Spielern wurde forscher. Zu diesem Zeitpunkt deutete wenig auf einen Aufstieg des MSV hin.

Bewertung der getätigten Transfers

Die sportliche Bilanz der Neuverpflichtung liest sich überragend. Die Zebras haben sich auf ausnahmslos jeder Position verbessert. Vor allem die Transfers, die nach dem holprigen Saisonstart getätigt wurden, haben die Mannschaft auf ein höheres Level gebracht. Die Verpflichtung von Martin Dausch im Winter stellt das i-Tüpfelchen einer gelungenen Kaderplanung dar. Neben erfahrenen Spielern wie Janjic, Grote oder Bohl, gelang es Manager Grlic auch junge Talente wie Meißner, Albutat und Scheidhauer an den MSV zu binden. So gut wie alle Neuzugänge wurden mit Langzeitverträgen ausgestattet.

Bewertung des Trainers

Gino Lettieri bewies in seiner ersten Saison an der Meidericher Seitenlinie vor allem eines: Hartnäckigkeit. So hielt er auch Kingsley Onuegbu fest, als dieser in einem tiefen Formtief steckte. In raueren Zeiten, wie nach den Partien in Osnabrück und Stuttgart, machte sich Lettieri nicht verrückt, sondern hielt an seiner Spielidee und seinem Spielerkern fest. Als Belohnung erhielt der ehemalige Wiesbadener die vorzeitige Vertragsverlängerung. Vertrauen, das sich am Ende der Saison bekanntlich mit dem Aufstieg auszahlen sollte.

Fazit

Eine Saison, die mit dem direkten Aufstieg endet, kann man nur als „sehr gut“ zusammenfassen. Mit einer erstaunlichen Konstanz und Leistungsexplosionen zu den richtigen Zeitpunkten, machten die Zebras den Sack am Ende zu. Auch wenn der MSV fußballerisch nicht immer zu 100 Prozent überzeugen konnte, war er immer in der Lage, seine Spiele zu gewinnen. Ein Attribut, das eine Spitzenmannschaft auszeichnet. Duisburg hat sich den Aufstieg durch Hartnäckigkeit und mannschaftliche Geschlossenheit redlich verdient.

Ausblick auf die kommende Saison

Die Marschroute für die 2. Liga ist klar: Es geht zu allererst nur ums Überleben. Der Klassenerhalt muss vorerst das einzige Ziel der Zebras sein. Können die Zebras ihre Leistungsträger halten und vier bis fünf echte Verstärkungen an Land ziehen, darf man sich an der Wedau berechtigte Hoffnung auf weitere Jahre in der 2. Liga machen. Dazu wird es eminent wichtig sein, die Ruhe zu bewahren, auch wenn es zeitweise Mal nicht rund läuft.

 

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