Zwischenfazit MSV Duisburg: Jeder Punkt zählt
Nein, beim MSV Duisburg läuft es noch nicht rund. Nur zwei Punkte aus fünf Partien sind ein klares Indiz dafür. Vor der Auswärtspartie beim FC St. Pauli zieht liga2-online.de ein erstes kleines Zwischenfazit unter die Saison der Zebras.
Was lief gut:
Man muss schon genau hinschauen, um aus den ersten fünf Partien nach der Zweitligarückkehr etwas Positives zu filtern. Die beste Leistung lieferte der MSV wohl neben dem Platz: Die Verantwortlichen um Manager Ivica Grlic behielten nach dem desaströsen Saisonstart die Ruhe. Statt die Reißleine zu ziehen und Aufstiegscoach Gino Lettieri zu entlassen, sprach Grlic ihm sein Vertrauen aus – und wurde dafür mit einer guten Leistung gegen Greuther Fürth belohnt. In der letzten Partie gegen die Kleeblätter spielten die Meidericher endlich mal konsequent nach vorn und belohnten sich mit zwei Treffern. Der späte 2:2-Ausgleich fiel dabei mehr als unglücklich. Gegen Arminia Bielefeld zeigte die Mannschaft ein starkes Aufbäumen. Nach einem frühen 0:2-Rückstand konnte man gegen 10 Ostwestfalen durch Kampf und Leidenschaft noch einen Punkt retten.
Was lief schlecht:
Gegentore, Gegentore, Gegentore: In fünf Partien musste Michael Ratajczak bereits 12 mal den Ball aus dem Netz holen, was, zusammen mit dem 1. FC Nürnberg, den Ligatiefstwert bedeutet. Vor allem die Art und Weise, wie sich die Meidericher ihre Gegentore fangen, ist ärgerlich. In der Vorwärts-, sowie Rückwärtsbewegung unterlaufen den Zebras schlichtweg zu viele einfache Fehler, die in der 2. Liga eiskalt genutzt werden. In Karlsruhe verteidigten die Duisburger eine Halbzeit lang aufopferungsvoll, nur um eine Minute vor dem Halbzeitpfiff in einen Tiefschlaf zu verfallen und Erwin Hoffer das 1:0 quasi zu schenken. Auf der anderen Seite des Spielfeldes agiert der MSV zu harmlos. Zu wenig Kreativität im Aufbaubeispiel, schlampig ausgespielte Konter und kaum Zug über die Flügel – in den ersten Partien ging den Zebras im Angriff alles ab, was sie in der Aufstiegssaison stark gemacht hat. In Bochum und Karlsruhe erspielte man sich jeweils nicht eine ernstzunehmende Torchance. Gegen die Harmlosigkeit soll nun auch der frisch verpflichtete Victor Obinna helfen. Die Schwächen zeigten sich unabhängig vom Personal, Gino Lettieri schickte bislang nie die identische ersten Elf in zwei aufeinander folgenden Partien auf den Rasen. Ein weiterer Knackpunkt: Einige Leistungsträger aus dem Vorjahr agieren noch nicht auf Zweiliganiveau. Hier ist Zlatko Janjic das beste Beispiel. Der Bosnier konnte in der 3. Liga Spiele teilweise nach Belieben dominieren, in der 2. Liga konnte er seine durchaus vorhandenen Qualitäten jedoch noch nicht einmal unter Beweis stellen. Gegen Arminia Bielefeld lieferte Janjic eine schauderhafte Vorstellung ab und wurde in der 61. Minute vom Platz genommen. Aber auch Branimir Bajic, Dennis Grote oder Kevin Wolze sind noch nicht an ihrem Leistungslimit angekommen. Des Weiteren sind Neuzugänge wie Dustin Bomheuer oder Thomas Bröker noch nicht die gewünschten Verstärkungen. Beide zweitligaerfahrene Profis haben noch sehr viel Luft nach oben.
Ausblick:
Der MSV wird um jeden einzelnen Zähler kämpfen müssen. Die Qualität innerhalb des Kaders kann für den Klassenerhalt reichen, wenn die Faktoren Gesundheit, Kampf und auch ein wenig Glück mit hineinspielen. Grundsätzlich ist es nach fünf Spielen zu früh, um eine richtige Prognose abzugeben. Dass man sich an der Wedau jedoch auf Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag einstellt, dürfte jedem bewusst sein.