Paderborn: Effenberg bringt erhofften Wind - Kleinere Baustellen bleiben
Seit vier Liga-Spielen steht Stefan Effenberg nun an der Seitenlinie des SC Paderborn. Eine Niederlage musste der einstige Bundesliga-Profi dabei noch nicht einstecken (die Pokalpleite beim BVB ausgenommen), verpasste aber zuletzt mit zwei enttäuschenden Unentschieden gegen den FSV Frankfurt und den 1. FC Heidenheim eine verlustfreie Bilanz. Ein erstes Zwischenfazit.
Effenberg weckt den Tiger
Wie groß die Euphorie beim Antritt von Stefan Effenberg war, zeigte sich schon beim ersten Training. Auf der Paderkampfbahn, wo die Zuschauer sonst meist mit zwei Händen abgezählt werden können, fanden sich an einem kalten Nachmittag über 500 Fans ein. Nur zwei Tage später stand bereits das erste Spiel auf dem Programm. Beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig weckte Effenberg in den Spielern im wahrsten Sinne des Wortes den Tiger und setzte dabei längst in Vergessenheit geratene Fähigkeiten frei. Dass Spieler wie Moritz Stoppelkamp und Süleyman Koc zuletzt aufblühten, geht klar auf das Konto des 47-Jährigen. Auch spielerisch macht der SCP unter Effenberg einen ganz anderen Eindruck als noch unter Vorgänger Markus Gellhaus. Der Kampf, die Leidenschaft und der unbedingte Wille, die Partie zu gewinnen, sind zurück in Paderborn. Gegen Union Berlin, beim zweiten Spiel von Effenberg, reichten gerade einmal die ersten sechs Minuten, um die Partie bereits mit zwei Toren fast schon zu entschieden.
Nur Remis gegen Frankfurt und Heidenheim
Es folgte die Pokalpartie beim BVB, die zwar mit 1:7 deutlich verloren ging, doch das erste Tor des Abends schoss Schwarz-Blau. Dass die Partie jedoch derart hoch verloren wurde, lag an der (zu) offensiven Ausrichtung der Mannschaft. Ein Fehler, wie Effenberg nach Abpfiff eingestehen musste. Aus dem Heimspiel-Doppelpack gegen Frankfurt und Heidenheim erhofften sich die Fans nach den starken Auftritten unter Effenberg dann die volle Ausbeute von sechs Punkten, doch am Ende wurden es nur derer zwei. In beiden Spielen lagen die Ostwestfalen vorne, in beiden Partien war der SCP die bessere Mannschaft und hatte die besseren Chancen. In beiden Partien nutzte Paderborn diese aber nicht konsequent aus und kassierte so jeweils den bitteren Ausgleichstreffer. Gegen Frankfurt fiel dieser sogar erst in der 88. Minute.
Knipser und Innenverteidiger fehlen
Die beiden Heimspiele haben gezeigt: Im Prinzip ist der SCP mit Effe bestens aufgestellt - wenn da nicht der harmlose Sturm und die zum Teil löchrige Abwehr wären. Dem Sportclub fehlt ein Knipser, der zumindest die 100-Prozent-Chancen verwertet. In der Abwehr benötigt Hauke Wahl einen sichereren Nebenmann. Niklas Hoheneder konnte dies zuletzt nicht immer erfüllen, ist aber auch nicht Alleinschuldiger an den Gegentoren. Legt die Paderstadt in der Winterpause auf diesen beiden Positionen nach (Geld ist durchaus vorhanden), dürfte es auch in der Tabelle nach oben gehen. Mit einem einstelligen Rang am Saisonende könnten alle leben - Effenberg eingeschlossen.