Montagabend-Tristesse beim FCN: Ein Punkt, der Keinem hilft
Schaut man sich die Bilanz des 1. FC Nürnberg, die er an den Montagabendspielen bislang vorzuweisen hat, war bereits im Vorfeld klar, dass es mit einem Sieg bei Fortuna Düsseldorf nichts werden würde. Das 1:1-Unentschieden des gestrigen Abends mit einberechnet, konnte der „Club“ aus sechs Partien am Montagabend lediglich ein einziges Mal als Sieger hervorgehen.
Angesichts dessen, dass bis auf der SC Freiburg alle Klubs, die noch über Ambitionen im Aufstiegsrennen verfügen, Punkte liegengelassen haben, wäre der berühmt berüchtigte Dreier im Spiel in Düsseldorf enorm wichtig gewesen. Jedoch musste auch die Fortuna gewinnen, um sich im Kampf um den Absturz in die Drittklassigkeit etwas Luft verschaffen zu können.
FCN-Coach René Weiler nahm im Vergleich zum Heimspiel in der Vorwoche gegen den VfL Bochum (1:1) nur eine Änderung vor: Für den bislang enttäuschenden Zoltán Stieber erhielt Kevin Möhwald auf der rechten Außenbahn die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen.
Unberechtigter Elfmeter führt zum Rückstand
In der Anfangsphase ging beim „Club“ fast alles über den agilen Niclas Füllkrug. Der 23-Jährige wirbelte die Fortuna-Abwehr kräftig durcheinander und wusste durch schnelle Flankenläufe zu gefallen. Nach einer halben Stunde hatte Möhwald die Chance, um die Mittelfranken in Front zu bringen, vergab allerdings leichtfertig.
Kurz darauf folgte eine der spielentscheidenden Szenen. Sercan Sararer drang in den Strafraum des FCN ein und ging in einem Zweikampf mit Miso Brecko zu Boden. Der Unparteiische Tobias Stieler zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Pech für die Nürnberger: Eine Berührung im Strafraum war nicht zu erkennen. Kerem Demirbay ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte zur Heimführung ein. Der FCN war wie gelähmt, so dass sich weitere Chancen für die Düsseldorfer ergaben, diese aber nicht genutzt werden konnten. Anschließend ging es in die Pause, in der René Weiler einen Wechsel vornahm.
Kerk für Möhwald nach der Pause
Im Vorfeld der Partie war klar, dass Winter-Neuzugang Stieber nicht von Anfang an auflaufen wird. Um die vakante Position entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Sebastian Kerk und Möhwald, den Letztgenannter vorerst für sich entscheiden konnte. Für Möhwald war es jedoch ein mehr als enttäuschender Abend. Seit zweieinhalb Monaten stand der 22-Jährige wieder einmal in der Startelf, wusste aber nur bedingt zu überzeugen. Dem technisch versierten Offensivspieler gelang am gestrigen Abend wenig bis gar nichts: Häufige Unkonzentriertheiten, unnötige Abspielfehler und die leichtfertig vergebene Chance zur Führung des FCN.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Kerk wusste nach seiner Einwechslung durchaus zu überzeugen. So trat er den Eckball zum Ausgleich durch Niclas Füllkrug und scheiterte wenige Minuten später mit einem sehenswerten Freistoß an Michael Rensing. Auch sonst wirkte Kerk nach seiner Einwechslung agil und harmonierte im Zusammenspiel mit Brecko auf der rechten Seite.
Innenverteidigung zeigte die gewohnten Schwächen
Mittendrin natürlich abermals Raphael Schäfer, der in der 61. Spielminute bravourös im Eins-gegen-Eins rettete. Der 37-Jährige war gewohnt lautstark, hatte mit seinen Anweisung gleichermaßen viel zu tun. Vor allem die Innenverteidiger Georg Margreitter und Dave Bulthuis ließen einmal mehr ihre Schwächen durchblicken.
Da der „Club“ an dem Abend relativ hoch stand, hatten die Düsseldorfer mit ihren pfeilschnellen Flügeflitzern Mathis Bolly und Charampalos Mavrias immer wieder die Chance, dass Spiel über die außen schnell zu machen. Zum Leidwesen der Nürnberger Innenverteidigung: Des Öfteren wurden sowohl Margreitter als auch Bulthuis von den Außenstürmer überrannt und hatten so mehrmals das Nachsehen. Im Endeffekt wusste die Fortuna jedoch nicht, diesen Vorteil entscheidend auszunutzen.
Spielausgang, der Keinem weiterhilft
Am Ende der Partie standen beide Teams mit einem Punkt da. Sowohl für die Nürnberger als auch für die Düsseldorfer letztendlich zu wenig. Cheftrainer Weiler zieht auf der anschließenden Pressekonferenz trotz der liegengelassenen Punkte ein positives Fazit: „Wir waren sehr gut im Spiel, haben eigentlich das Spiel bestimmt, standen sehr gut und ließen die Düsseldorfer überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Wir hatten drei, vier gute Chancen, die wir hätten nützen müssen und dann geht Düsseldorf mit einer Nicht-Chance, einem Nicht-Elfmeter in Führung.“
Der Schweizer monierte zudem die miserablen Platzverhältnisse in der Arena: „Es war ein sehr kampfbetontes Spiel. Wir hatten ja nicht nur Düsseldorf als Gegner, sondern auch die Platzverhältnisse, die ganz schlecht waren.“ Vor allem in der zweiten Hälfte attestierte der Übungsleiter seiner Mannschaft eine gute Leistung: „In der zweiten Halbzeit war ich sehr zufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft. Hier muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie steckt nie auf, sie läuft immer an, sie versucht immer bis zum Ende des Spiels ein Tor zu erzielen und das Spiel zu gewinnen.“
Frankenderby als Big-Point-Spiel
Angesichts der Tabellensituation muss im kommenden Spiel ein Sieg für die Mittelfranken her. Am Freitag dieser Woche empfängt der „Club“ im heimischen Achteck Greuther Fürth zum 260. Frankenderby. Im Kampf um den Aufstieg ein richtungsweisendes Spiel. Da das „Kleeblatt“ im Niemandsland der Tabelle rangiert, kann für den FCN nur ein Sieg das Ziel sein.