Aus acht mach vier: Nürnberg siegt bei aufopferungsvoller Arminia

Der 1. FC Nürnberg konnte am vergangenen Wochenende im Auswärtsspiel gegen Arminia Bielefeld einmal mehr drei Punkte einfahren und blieb somit im 16. Spiel nacheinander ohne Niederlage. Beim 4:0-Erfolg gegen die schwungvoll agierenden Ostwestfalen war jedoch nicht alles Gold was glänzt, wobei der FCN vor allem in der ersten Hälfte akute Probleme mit den Bielefeldern hatte.

Im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern stellte, beziehungsweise musste „Club“-Trainer René Weiler auf drei Positionen umstellen. Für den verletzten Stammtorhüter Raphael Schäfer schenkte der Schweizer Patrick Rakovsky das Vertrauen. Auf dem Flügel startete Tim Leibold für Kevin Möhwald und Miso Brecko kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Anfangself zurück. Für den Slowenen routierte Even Hovland vorerst auf die Ersatzbank zurück.

Vermeintliche Führung für Arminia

Das Spiel begann mit einer umstrittenen Szene. Nach Vorlage von Christoph Hemlein, der in der Szene von Dave Bulthuis gefoult wurde, erzielte David Ulm das 1:0 für die Arminia. Das Tor zählte jedoch nicht, weil Schiedsrichter Martin Petersen vorher auf Foul entschieden hatte und das Spiel unterbrach. Mit seinem ruppigen Einsteigen fing sich Bulthuis zusätzlich den gelben Karton ein, weshalb er in der kommenden Partie gegen RB Leipzig nur Zaungast sein wird.

In der Folge übten die Bielefelder weiterhin Druck auf die Defensive der Nürnberger aus. Rakovsky war jedoch mehrmals auf dem Posten und rettete den Mittelfranken das 0:0 zur Halbzeit. Der „Club“ tat nicht mehr als nötig bis zur Pause und wirkte phasenweise platt und in der Defensive viel zu unkonzentriert. Kurz nach Wiederanpfiff war beim FCN wieder einmal die Schwäche bei gegnerischen Standards zu erkennen. Fabian Klos konnte den Lapsus der Nürnberger Hintermannschaft jedoch nicht entscheidend nutzen.

Letzte halbe Stunde zum Erfolg genutzt

In der letzten halben Stunde schlug jedoch wieder die Stunde der Mittelfranken. Nach einem Fehler von Klos marschierte Sebastian Kerk, der einmal mehr für Wirbel in der Offensive sorgte, in Richtung Arminen-Gehäuse. Nach kurzem Sprint umkurvte die Leihgabe des SC Freiburg DSC-Keeper Wolfgang Hesl gekonnt und schob zur 1:0-Führung ein.

Nur wenige Minuten später schickte Guido Burgstaller seinen Sturmpartner Niclas Füllkrug auf die Reise. Der 23-Jährige konnte im gegnerischen Sechzehner nur noch durch ein Foul gestoppt werden – die Folge: Glatt Rot für Manuel Hornig und Elfmeter für den „Club“, den Füllkrug sicher zum 2:0 verwandelte. Dem Tor vorhergehend war eine feine Ballstafette im Mittelfeld durch Patrick Erras, Tim Leibold und Burgstaller.

Rakovsky empfielt sich

Kurz darauf hatte wieder Bielefeld die Chance durch den emsigen Nöthe, wobei Schäfer-Ersatz Rakovsky glänzend reagierte. Im Allgemeinen kann man dem 22-jährigen Schlussmann ein sehr gutes Spiel attestieren, in dem er vor allem durch seine Paraden, seinen lautstarken Anweisungen und seinem unbändigen Willen zu gefallen wusste. Hintergrund: In der Pause musste Rakovsky mit drei Stichen am Schienbein genäht werden, spielte aber weiter.

In der Schlussviertelstunde merkte man dem FCN abermals an, dass er noch vielmehr in seinen Batterien hatte, als das gegnerische Team. So konnten kurz vor Schluss Burgstaller und Hanno Behrens das Ergebnis auf 4:0 hochschrauben. Vor allem für den Österreicher eine kleine Erlösung, da er seit sechs Spielen in Folge ohne Treffer für den „Club“ war. Am Ende wurden die Nürnberger auch wieder für ihre exzellente Chancenverwertung belohnt. Über die volle Distanz hatte der 1. FCN acht Torchancen und erzielte daraus vier Treffer.

Weiler: „Resultat etwas zu hoch“

Nach dem Spiel zeigte sich Cheftrainer René Weiler vorerst erleichtert. „Wenn man in Bielefeld 4:0 gewinnt, ist das natürlich hervorragend. Er weiß jedoch auch: „Es war bis zur 60. Minute ein ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften hatten da ihre Chancen.“ Der Schweizer betonte, dass der entscheidende Punkt der Elfmeter zur 2:0-Führung war. „Das war so etwas wie die Vorentscheidung“, so der Übungsleiter, „wir haben noch zweimal getroffen, was das Resultat letztlich etwas zu hoch ausfallen ließ.“

Auch Goalgetter Burgstaller frohlockte nach der Partie. „Ich probiere immer, der Mannschaft zu helfen und bin natürlich froh, dass ich heute mal wieder getroffen haben“, so der Österreicher mit Blick auf den kommenden Spieltag: „Am Sonntag kommt mit Leipzig eine ganz starke Mannschaft und ein schweres Spiel auf uns zu, auf das wir uns jetzt voll und ganz fokussieren.“

Spitzenspiel gegen RB Leipzig

So kommt es am kommenden Sonntag im heimischen Grundig-Stadion zum Aufeinandertreffen gegen Spitzenreiter RB Leipzig. Der Brauseklub hat aktuell sechs Punkte Vorsprung auf die Nürnberger. Wenn der FCN gegen die Spitzenmannschaft der zweiten Bundesliga bestehen kann, steht dem Unternehmen Aufstieg wohl so gut wie nichts mehr im Wege. Personell kann Weiler aus dem Vollen schöpfen, denn bis auf Bulthuis, der gelbgesperrt fehlen wird, sind ausgenommen der Langzeitverletzten alle Spieler mit an Bord.

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