1860 München: Power-Drohung sorgt bei Matmour-Klage für Wirbel

Nach 13 Hinrunden-Einsätzen wurde Karim Matmour im Winter aus dem Kader von Zweitligist 1860 München verbannt und in die zweite Mannschaft "abgeschoben". Der Algerier klagt derzeit gegen den Verein vor dem Arbeitsgericht München. Matmours erster Versuch auf Wiederaufnahme in den Trainingsbetrieb des Profi-Teams per einstweiliger Verfügung scheiterte. Dem Spieler sei, wie Richter Werner Bader in verschiedenen Medien zitiert wird, "kein irreparabler Schaden" entstanden. Eine Mitteilung von Löwen-Geschäftsführer Anthony Power an den erst im vergangen Sommer verpflichteten Neuzugang sorgt aber dafür, dass Matmour am Ende des Prozesses Recht bekommen könnte.

Wechsel nach China nahegelegt

In der Kurzmitteillung soll Power dem 31-Jährigen einen Wechsel nach China nahegelegt und andernfalls mit der Strafversetzung in die U21-Mannschaft des TSV gedroht haben. Matmour wechselte nicht. Im Januar bekam er schließlich die Nachricht, dass der Trainer nicht mehr mit ihm plane und er im Regionalliga-Team trainieren solle. Diese unmittelbare Konsequenz wertete der Richter als Verstoß gegen das Maßregelungsverbot. Der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Schriftverkehr und der anschließenden Degradierung sei "kein Zufall", so Bader. "Herr Matmour wird vermutlich das Hauptsacheverfahren gewinnen", soll er dem Profi laut einem Bericht von "focus.de" Hoffnung gemacht haben.

Matmour verlängert bis 2019

Weiterhin brisant: Obwohl Matmour offenbar wusste, dass der Verein ihn loswerden will, verlängerte er seinen Vertrag per einseitiger Option bis 2019. Ex-Trainer Kosta Runjaic wollte ihn unbedingt verpflichten und der Klub holte ihn vom englischen Zweitligisten Huddersfield Town. Als der Coach freigestellt wurde, ging es für Matmour bergab. Unter Interimscoach Daniel Bierofka spielte er lediglich zehn Minuten beim 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden am 3. Dezember des Vorjahres. Bei Vitor Pereira spielte er keine Rolle mehr. Eine endgültige Entscheidung des Gerichts wird es wohl erst in einigen Monaten geben. Dass Matmour noch einmal das Löwen-Trikot trägt, scheint aber mehr als fraglich.

 

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