Derbystrafe: HSV und St. Pauli zu 320.000 Euro verurteilt

Das Hamburger Stadtduell zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV sorgte Mitte September einmal mehr für Aufsehen. Wegen zahlreicher unsportlicher Fehlverhalten auf den Rängen werden beide Klubs nun zu einer Rekordgeldstrafe verurteilt. Insgesamt wird eine Strafe von 320.000 Euro fällig, wogegen der HSV bereits Einspruch einlegte.

Höhere Strafe für Gäste

200.000 Euro soll der Hamburger SV zahlen, das entschied das Sportgericht des Deutschen-Fußballbundes am Freitag. Die Auflistung des "fortgesetzten unsportlichen Verhaltens" auf beiden Seiten ist lang, allein beim HSV kamen 66 Bengalische Feuer, 21 Feuerwerksraketen, mindestens 20 Blinker, neun Knallkörper, fünf Raketenbatterien, drei Rauchbomben und zwei Böller zum Einsatz - das allein hat mit Sportlichkeit schon nichts mehr zu tun.

Teilweise wurden unter dem Einsatz dieser Pyrotechnik aber auch die Gesundheit von Menschen gefährdert. Ein Knallkörper landete beispielsweise im Innenraum, explodierte vor den Füßen eines Balljungen. Darüberhinaus verurteilt der DFB das Abfeuern der Raketenbattieren in den benachbarten St. Pauli-Block und eine Spielverzögerung von fast fünf Minuten. Der FC St. Pauli steht dem aber kaum in etwas nach.

Einspruch vom HSV

Auch die Heimfans konnten den 2:0-Derbysieg nicht ohne Pyrotechnik feiern, auf Seiten der Kiezkicker kamen dshalb 33 Bengalische Feuer, mindestens 20 Blinker, elf Feuerwerksbatterien, ein Rauchtopf, eine Rauchbombe und eine Vielzahl von Raketen und Leuchtkugeln zusammen. Das ergibt in Summe eine Strafe von 120.000 Euro für den FCSP, bei dem ebenfalls die Pyrotechnik unabhängig vom Standort über die gesamte Tribüne verschossen wurde. In Tateinheit mit dem Geschehen auf den Rängen wurde die Heimmannschaft außerdem wegen eines "nicht ausreichenden Ordnungsdienstes" bestraft. Bis Montagmorgen kann der FCSP gegen dieses Urteil noch Einspruch einlegen, der Hamburger SV tat dies umgehend nach der Bekanntgabe.

Kein Bestandteil des Urteils sind 27.000 Euro Strafe für den Hamburger SV wegen des Zündens von 30 Bengalischen Feuern im Spiel gegen Holstein Kiel. Dieses Urteil akzeptierte der HSV bereits.

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