Corona-Infektionen: DFL-Maulkorb für Vereine

Nach den Schlagzeilen um die positiven Corona-Tests bei Bundesligist 1. FC Köln und vor der Entscheidung über die Genehmigung für Geisterspiele in den beiden höchsten Profiligen will die Deutsche Fußball Liga (DFL) weitere Debatten über ihr sogenanntes Hygienekonzept offenbar mit Nachdruck eindämmen. Der Dachverband richtete deswegen offiziell ein Empfehlung an alle 36 Klubs der 1. und 2. Liga, fortan kein Angaben zu den jeweiligen Corona-Untersuchungen mehr in Eigenregie zu machen.
"Empfehlen, von eigenen Verlautbarungen abzusehen“
Für die DFL schrieb nach bestätigten Informationen des Fachmagazins "Kicker" Direktor Ansgar Schwenken an die Vereine und kündigte dabei eine "zentrale öffentliche Kommunikation“ an. "Wir empfehlen, bis dahin von eigenen Verlautbarungen abzusehen und auf diese zu verweisen", heißt es in dem Brief. Die in Aussicht gestellte DFL-Mitteilung wurde nach Ende der DFL-Präsidiumssitzung am Montag erwartet.
Die seit dem Wochenende hochkochenden Debatten über den Umgang mit dem infizierten Trio in Köln können der DFL keinesfalls gefallen. Zwar beteuerten die Autoren des Hygienekonzeptes mehrfach, dass der "Fall Köln" die Tauglichkeit des Planes nur bestätigen würden, doch Kritiker sahen sich in ihren Forderungen nach Quarantänemaßnahmen für komplette Mannschaften im Fall von positiven Corona-Tests ebenfalls bestärkt. Die Isolierung von kompletten Teams jedoch würde das gesamte Projekt "Geisterspiele“ infrage stellen.
Kritik an Transparenz
Schon vor Schwenkens Brief war Transparenz im Umgang mit Corona-Infektionen in den Mannschaften in dem offiziellen DFL-Sicherheitskonzept nur nachrangige Bedeutung zugeschrieben worden. "Keine automatische Meldung eines positiven Falles an die Presse, da Krankheitsverifizierung sowie die klare Dokumentation der vermutlichen Übertragungswege im Vordergrund stehen", lautete eine der Vorgaben.