Dynamo will mit "gewisser Lockerheit und Kreativität" zum Klassenerhalt
Alles beginnt bei Null: Nach dem torlosen Unentschieden im Hinspiel geht es für Dynamo Dresden am Dienstagabend (20:30 Uhr) im Rückspiel der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern um den Klassenerhalt. Vor Allem im Angriff wollen die Sachsen laut Trainer Capretti deutlich aktiver werden.
Mit Lockerheit zum Klassenerhalt?
Guerino Capretti konnte ein wichtiges Erkenntnis aus dem Relegationshinspiel ziehen: "Die Mannschaft kann dem Druck des Gegners standhalten", sagte der Dynamo-Trainer in der Pressekonferenz am Montag. Er fasste so nicht nur das Spielgeschehen der von Zweikämpfen geprägten Partie zusammen, sondern gab anschließend auch die Marschroute für das Rückspiel vor: "Über eine hohe Intensität im Anlaufen und den Zweikämpfen wollen wir unsere Offensivaktionen besser ausspielen", sagte der 40-Jährige. Tatsächlich ließ seine Mannschaft in Kaiserslautern nach überstandener Anfangsphase kaum Torchancen zu, agierte offensiv allerdings sehr einfallslos und risikoarm. "Wir wollen offensiver spielen und offensiver denken. Wir wollen den Zuschauern zeigen, dass wir Tore schießen wollen und werden dafür auch ein gewisses Risiko eingehen müssen", betonte der Trainer angriffslustig.
Capretti, der bereits vor zwei Jahren in der Relegation zur dritten Liga mit dem SC Verl erfolgreich war, versuchte nicht den Druck des Spiels hervorzuheben, sondern zeigte sich zuversichtlich und optimistisch. "Ich zeige den Jungs aus der Erfahrung die große Chance des Spiels. Es ist ein Endspiel, es steht viel auf dem Spiel, aber darauf freuen wir uns auch", sagte Capretti voller Vorfreude. Er betonte aber auch, dass es für einen Erfolg auch eine "gewisse Lockerheit und Kreativität" benötige. Dies versuche er in Einzelgespräche den Spielern mitzugeben.
Broll mit "speziellen Skills"
Personell kann Capretti wohl wieder auf Paul Will zurückgreifen. Der 23-Jährige musste im Hinspiel frühzeitig aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas ausgewechselt werden, steht für Dienstag aber wohl wieder bereit. Auch Michael Akoto, der am Freitag einen Schlag abbekam, steht dem Trainer für das Rückspiel wohl zur Verfügung. Sollte es für einen der beiden nicht für die Startelf reichen, wird wohl erneut Yannick Stark in die Mannschaft zurückkehren. "Seine Erfahrung hat uns gut getan", freute sich Capretti über Starks Leistung in Kaiserslautern.
Aufgrund der nicht mehr geltenden Auswärtstorregelung ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Elfmeterschießens deutlich höher. Auch wenn er den Klassenerhalt selbstverständlich innerhalb der regulären Spielzeit erzielen wolle, ist sich Capretti im Tor seiner Mannschaft eines starken Rückhalts bewusst. Mit Kevin Broll stehe ein Spieler "mit speziellen Skills" zwischen den Pfosten.
Dynamo-Sportgeschäftsführer Ralf Becker hob für das Spiel die Wichtigkeit der Zuschauer hervor: "Jetzt haben wir ein Heimspiel, indem die Stimmung noch besser wird als am Freitag. Wir wollen Emotionen und Power und haben dann die Möglichkeit alles zu erreichen."