Frust macht sich breit: Weiterhin Sand im Getriebe beim FCN
Der 1. FC Nürnberg gehörte vor der Saison für viele zu den Mitfavoriten um die Aufstiegsplätze. Von diesen ist er mittlerweile allerdings schon einige Punkte entfernt. Bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig (2:4) setzte es am Freitagabend bereits die vierte Niederlage.
"Völlig selbstverschuldet verloren"
Dabei kann man bei den Franken mit der ersten Halbzeit an der Hamburger Straße durchaus zufrieden sein. Der FCN erarbeitete sich doppelt so viele Abschlüsse wie der Gegner, kassierte nach seinen beiden Führungstoren aber jeweils einen Gegentreffer, sodass es mit 2:2 in die Kabinen ging. Danach ließ er sich "überrennen. Das darf nicht sein. In der zweiten Halbzeit war es Zweitliga-Fußball - und wir haben ihn nicht angekommen", findet Club-Coach Robert Klauß.
Dessen Team wollte laut dem Übungsleiter an den ersten Durchgang anknüpfen, wobei es nicht gelungen sei, "den Schalter umzulegen und zu verteidigen. In den Szenen bei den Gegentoren wollte Braunschweig mehr das Tor machen, als dass wir es verteidigen wollten. Und das kann man nicht akzeptieren." Letztendlich habe man die Partie "völlig selbstverschuldet verloren".
Hinten und vorne viel Luft nach oben
Somit kassierten die Nürnberger in ihren vier jüngsten Ligaspielen bereits die dritte Pleite. Bei diesen Niederlagen fing man sich neun Gegentore und traf nur gegen Braunschweig selbst, was untermauert, dass es sowohl in der Offensive als auch in der Defensive noch einiges an Verbesserungspotential gibt.
Mit einem Torverhältnis von -5 stellt der FCN in der Live-Tabelle das Team mit der viertschlechtesten Bilanz von Treffern und Gegentoren. Natürlich sind erst sieben Spieltage rum und die Tabelle ist noch nicht allzu aussagekräftig, doch das Torverhältnis kann schon durchaus jetzt als Indikator dafür dienen, wo sich ein Verein leistungstechnisch einordnet. Bei den Cluberern ist das momentan Rang zwölf, wobei fünf der schlechter platzierten Mannschaften noch eine Begegnung im Rückstand sind, sodass Nürnberg diesen Spieltag sogar noch weiter unter abschließen könnte.
"Keiner an sein Leistungsniveau rangekommen"
Nürnbergs Mittelfeldmann Lino Tempelmann sieht den Leistungsabfall in Halbzeit zwei gegen Braunschweig nicht als Einzelfall. Nach dem Seitenwechsel sei "keiner an sein Leistungsniveau rangekommen. Es war einfach viel zu wenig. Fakt ist, dass uns so etwas nicht das erste Mal passiert ist." Nach dem ehemaligen deutschen Junioren-Nationalspieler machen er und seine Mannschaftskollegen es zwar "immer wieder phasenweise gut, fallen dann aber auch immer wieder in unsere alten Muster zurück. Das ist unerklärlich." Oder um es mit Christian Mathenias Worten zu sagen: "Es ist schwer, eine Erklärung dafür zu finden, was heute passiert ist."