Was aus früheren Zweitligisten wurde #1: Alemannia Aachen

Schon 127 Vereine spielten in der 2. Bundesliga. Viele von ihnen konnten sich im Profifußball etablieren, andere hingegen kämpfen gegen den Untergang in die Bedeutungslosigkeit oder sind schon in dieser gelandet. Auf diese Vereine blickt liga2-online.de in seiner neuen Serie. Heute: Alemannia Aachen.

Noch immer Vierter der ewigen Tabelle

Welche Institution die Alemannen einst im Bundesliga-Unterhaus waren, verdeutlicht der Blick auf die ewige Tabelle der 2. Liga: Noch immer steht der Klub auf Platz vier. Nur Hannover 96, der FC St. Pauli und die SpVgg Greuther Fürth holten mehr Punkte. Was daran liegt, dass die Aachener seit 2012 nicht mehr in dieser Spielklasse aktiv sind. Die anderen Vereine hingegen schon.

Vor etwas mehr als zehn Jahren folgte für den einstigen Erstligisten (insgesamt vier Jahre, zuletzt 2006/07) der Gang in die 3. Liga und damit der Abstieg des Traditionsklubs, der 2005 als Zweitligist sogar bis ins Sechzehntelfinale des damaligen UEFA-Cups gekommen war. Erst ein 0:0 und ein 1:2 gegen den niederländischen Vertreter aus Alkmaar stoppten das Märchen.

Zwei Mal insolvent

Das Abrutschen in den Amateurfußball hatte auch viel mit dem Tivoli-Neubau zu tun. Die Kosten für das Stadion waren zu groß, am 16. November 2012 beantragte die Alemannia Aachen GmbH ein Insolvenzplanverfahren. Die Drittliga-Saison 2012/13 wurde auf dem letzten Platz beendet, der Abstieg in die Regionalliga West war besiegelt. Das Insolvenzverfahren wurde am 21. Januar 2014 beendet.

Doch das Kapitel Zahlungsunfähigkeit war für den Klub damit noch nicht beendet. Denn nur 38 Monate später wurde ein erneuter Insolvenzantrag gestellt. Der Spielbetrieb wurde kurz darauf von der neu gegründeten TSV Alemannia Aachen GmbH übernommen.

Ein Punkt fehlte auf Platz eins

Ungeachtet der Finanzprobleme hielt sich der Verein immerhin in der Regionalliga West. Nach Rang 13 in der Saison 2013/14 schnupperte das Team in der darauffolgenden Spielzeit sogar lange am Aufstieg. Die Euphorie war groß: Beim Duell gegen Rot-Weiss Essen am 7. Februar 2015 wurde mit 30.313 Fans sogar der Zuschauerrekord für alle Regionalligen gebrochen. Am Ende fehlte jedoch ein Punkt zum ersten Platz (den hatte Mönchengladbach II inne) und damit der Teilnahme an den Relegationsspielen zur 3. Liga. So nah kam die Alemannia nie wieder an die Tabellenspitze heran.

Aktuell belegt die Mannschaft unter Interimstrainer und Sportdirektor Helge Hohl den vierten Platz. Der 31-Jährige sprang für Fuat Kilic ein, der nach elf Spieltagen beurlaubt wurde. Seitdem gab es vier Siege und zwei Remis. Drei Ligapartien sind bis zur Winterpause noch zu absolvieren. Der Abstand zu Tabellenführer Preußen Münster, der ein Spiel weniger absolviert hat, beträgt sechs Punkte. Ein baldiges Wiedersehen in der 2. Liga wird - falls überhaupt - also noch lange dauern.

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