"Völlig anderes Leben": Hansa-Ex Behrens über das Asien-Abenteuer
Im Sommer gab Hanno Behrens überraschend seinen Abschied vom F.C. Hansa Rostock bekannt und wechselte für 200.000 Euro Ablöse zu Erstligist Persija Jakarta nach Indonesien. Nun berichtet der 32-Jährige gegenüber der "Bild" von seinem Abenteuer in Asien.
"Hier ist immer Stau"
"Es ist ein völlig anderes Leben, Jakarta ist eine Riesenstadt", erzählt der Mittelfeldspieler, der zusammen mit seiner Freundin in die 10-Millionen-Einwohner-Stadt gezogen ist. "Ein paar Dinge sind cool, andere eher schwierig." Was sicherlich seinen Reiz hat: Das Paar wohne "unglaublich", hat im Komplex unter anderem Pools, einen Tennis- und Basketballplatz, auch ein Fitnessstudio.
Der Straßenverkehr hingegen sei "gewöhnungsbedürftig. Hier ist immer Stau. Ich habe mir für kurze Strecken einen Roller gekauft, das klappt". Mit dem Auto würde der rund 17 Kilometer lange Weg zum Trainingsgelände auch gerne mal eine Stunde dauern, "manchmal noch länger".
Eigener Fanklub
Bei seiner Ankunft wurde der Norddeutsche frenetisch empfangen, hunderte Fans warteten bei der Ankunft am Flughafen - Behrens hat auch schon einen eigenen Fanklub. Der Trainingsaufwand sei gleich hoch wie in Deutschland. Was jedoch wenig verwundert, heißt der Trainer der Mannschaft ja Thomas Doll. 137 Mal stand der 56-Jährige in der Bundesliga an der Seitenlinie.
Doch die anfängliche Aufregung und Euphorie des Abenteuers bekam im Oktober einen krassen Dämpfer. Bei einem Spiel der ersten indonesischen Liga kam es zu einer Massenpanik, bei der 174 Menschen starben. Nach über einem Monat Pause wurde der Spieltrieb in leeren Stadien wieder aufgenommen.
Vier Tore in 13 Spielen
Nach 16 Partien stehen Behrens und seine Kollegen auf Rang sechs, haben drei Zähler Rückstand auf den Tabellenführer. Der 30-fache Erst- und 210-fache Zweitligaspieler kommt bislang auf 13 Einsätze, erzielte vier Tore. Erst am 20. Dezember war er wieder erfolgreich, sorgte für einen 3:2-Sieg.
Doch so reizvoll der Abstecher nach Asien auch war und noch immer ist: "Man vermisst Familie und Freunde. In Deutschland kann man schnell mal hinfahren, hier nicht…" Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2025.