"Haben Grenzen überschritten": Hansa-Fanszene räumt Fehler ein
Spielverzögerung wegen Pyro-Chaos, zwei verletzte Personen und demolierte WC-Anlagen: Einige Fans des F.C. Hansa Rostock haben am vergangenen Sonntag beim Derby auf St. Pauli mächtig über die Stränge geschlagen und Vorstandschef Robert Marien fassungslos zurückgelassen. Nun hat sich die Fanszene zu Wort gemeldet - und Fehler eingeräumt.
"Einfach nur dumm und idiotisch"
"Bei aller Brisanz und Bedeutung, die das Spiel gegen diesen Verein für uns als Fanszene hat, machen wir es kurz: die Geschehnisse am vergangenen Sonntag haben Grenzen überschritten, waren einfach nur dumm und idiotisch", heißt es in einem Donnerstagabend veröffentlichten Statement. Das in Kauf nehmen von Verletzungen unbeteiligter Personen und das Zerstören von Toilettenanlagen sei "kein Teil unserer Fankultur". Alle Beteiligten müssten sich hinterfragen, "ob sie sich der Tragweite und der Konsequenzen ihres Handelns bewusst sind". Derartige Vorfälle würden nicht nur dem F.C. Hansa, sondern "auch uns als Fanszene in erheblichem Umfang" schaden.
Die Fanszene bedauert, "dass durch die Handlungen Personen verletzt wurden und wünschen diesen eine gute Besserung sowie baldige Genesung". Den Anhängern sei bewusst, dass ein Statement die Ereignisse nicht rückgängig mache. "Daher können wir nur durch intensive Gespräche innerhalb der gesamten Rostocker Fanszene dafür sorgen, dass in Zukunft die Grenzen unserer Fankultur eingehalten werden."
Fans wollen 10.000 Euro an den Verein überweisen
Als erste Maßnahme haben sich Fans dazu entschieden, den finanziellen Schaden für den Verein zu mindern. Zusätzlich zu den im letzten Jahr bereits gesammelten Spenden von circa 100.000 Euro will die Fanszene die eigentlich für Choreos gesammelten Spenden bei den letzten Heimspielen in Höhe von 10.000 Euro an den Verein überweisen. "Wir appellieren an dieser Stelle eindringlich an Alle, in Zukunft einmal mehr über das eigene Handeln nachzudenken und sich ihrer eigenen Verantwortung gegenüber unserem F.C. Hansa und unserer Fanszene bewusst zu werden", heißt es abschließend.