Koschinat sucht Lösungen: "Brauchen im Idealfall drei Punkte"

Arminia Bielefeld steht mit dem Rücken zur Wand, doch mit dem 1:1-Remis im letzten Heimspiel gegen Fürth konnten die Ostwestfalen zumindest die Niederlagen-Serie beenden. Trotzdem ist der Druck auf Uwe Koschinat und seine Mannschaft hoch - denn trotz der Tatsache, dass der Cheftrainer keinen Rechenschieber für den Endspurt benutzen will, ist dieser für das Ausrechnen der Chancen im Kampf um den Klassenerhalt langsam nötig.

"Kampf um den Klassenerhalt ist völlig offen"

Am Freitagabend sind Nürnberg, Rostock und Sandhausen im Einsatz und können im Abstiegskampf vorlegen. Weil es im Hardtwald zum direkten Duell der Konkurrenten kommt, gerät Arminia Bielefeld automatisch weiter unter Druck. Der Rückstand der Ostwestfalen könnte wachsen, weil die Bielefelder zuletzt kaum noch Punkte holten. "Ich bin mit der Tendenz aus den letzten Spielen nicht zufrieden", machte Uwe Koschinat allen Beteiligten vor dem Spiel in Kaiserslautern klar. "Wir hatten zu Beginn meiner Zeit hier die meisten intensiven Läufe, haben das Spiel aktiv bestritten und gestaltet. Das hat dann stetig nachgelassen."

Die genauen Gründe bleiben ungewiss. Klar ist nur, dass sich die Arminia mit ihrer inkonstanten Leistung an den Rand des Abgrund gebracht haben. Doch noch ist nichts verloren. "Ich beschäftige mich in erster Linie mit der Frage, warum wir nach dem guten Start wieder in eine Negativserie reingerutscht sind. Da gibt es sicher nicht die eine Erklärung", erläuterte Koschinat nachdenklich. Lösungen müssen her, bevor es zu spät ist. Verrückt machen lässt sich auf der Bielefelder Alm aber niemand: "Der Kampf um den Klassenerhalt ist völlig offen. Wir müssen aus jedem Spieltag das Optimum herausholen. Ich habe keine Rechenspiele im Kopf. Es macht keinen Sinn, dafür sind die Spieltage zu dynamisch."

Koschinat setzt wieder auf Klos

Hinzu kommt das Verletzungspech im Endspurt. Mit Guilherme Ramos (Schulter-OP) und Masaya Okugawa (Schlüsselbeinbruch) fehlen zwei Hoffnungsträger im Saisonfinale. "Wir dürfen aber nicht zu lange traurig sein und müssen in Lösungen denken. Das haben wir im Trainerteam getan und die passenden Schlüsse gezogen", schwor Koschinat seine Mannschaft ein. Zur Verfügung steht aber wieder Fabian Klos - der genauso eine Startelf-Garantie erhielt, wie Jomaine Consbruch. "Fabian Klos geht’s überraschend gut. Nachdem ich am vergangenen Samstag seinen Fuß gesehen hatte, war ich mir ziemlich sicher, dass er gegen Kaiserslautern nicht spielen wird. Aber er hat die Verletzung gut überstanden und das Training heute komplett durchgezogen", freute sich Koschinat.

Weitere Treffer des Bielefelder Kultstürmers wären Balsam auf der Arminia-Seele. Dazu müssen die Ostwestfalen die Roten Teufel knacken. "Ich habe extreme Hochachtung vor Dirk Schuster und seiner Arbeit bei Kaiserslautern. Er schafft es immer wieder, doppelt so viel aus seinen Teams herauszuholen, als ihnen möglicherweise zugetraut wurde", lobte Koschinat die Arbeit, die am Betzenberg verrichtet wurde. "Sie wissen genau, wie sie die Urtugenden auf den Platz bekommen und die Emotionen aufs Publikum übertragen." Von dieser Emotionalität wolle sich die Arminia nicht beeinflussen lassen. Denn so viel ist klar: "Wir brauchen im Idealfall drei Punkte, müssen initiativ spielen und dürfen uns nicht von der körperlichen Härte und dem Umschaltspiel überraschen lassen." Andernfalls hilft auch der Rechenschieber bald nicht mehr.

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