Dardai hat keine Angst vor der Wundertüte: "Hertha hat Charakter"

In Düsseldorf (Samstag, 20:30 Uhr) bestreitet Hertha BSC das erste Highlight-Spiel der Saison. Dort wird sich zeigen, wie die Alte Dame den Bundesliga-Abstieg und die Unruhen im Umfeld während der Vorbereitung wegstecken kann. Auch Cheftrainer Pal Dardai kann den Saisonstart noch nicht einschätzen. Zuversichtlich vergibt er ein Lob an seine Mannschaft.

"Der Start ist erstmal ein Start"

Seit dem Abstieg plagen die finanziellen Sorgen den Hauptstadtklub. Neuzugang Toni Leistner, geholt als potentieller Abwehrchef, wird aufgrund seiner Vergangenheit bei Union Berlin von den eigenen Fans verunglimpflicht. Gegen Torwart-Rückkehrer Marius Gersbeck laufen polizeiliche Ermittlungen. Die Hertha hat in der Sommer-Vorbereitung einiges mitgemacht, bei dem das sportliche Geschehen nicht im Vordergrund stand. Am Samstagabend will Cheftrainer Pal Dardai mit seiner Mannschaft wieder auf dem Rasen auf sich aufmerksam machen. Mit knapp 4.000 Gästefans geht es nach Düsseldorf.

"Der Start ist erstmal ein Start. Egal, ob man eine gute oder schlechte Vorbereitung hatte. Da muss man drei, vier Spiele sehen", gibt der Hertha-Coach vor, dass er für den Zweitliga-Auftakt nichts versprechen kann. Klar sei nur, dass 34 Siege unrealistisch seien, obwohl Dardai gerne jedes Spiel gewinnen würde. "Aber jetzt kommt der Druck mit den Zuschauern, den Punkten. Das ist eine andere Situation. Da sehen wir, wie reif wir sind", so der Cheftrainer. Die Zuversicht ist groß, dass sich die Alte Dame am 1. Spieltag beweisen kann. Nur die Zielsetzung bleibt vorerst offen.

Dardai erkennt Charakterentwicklung

"Es wird sich irgendwann abzeichnen, wohin die Reise geht", zeigte sich Sportdirektor Benjamin Weber gelassen. Der Aufstieg war in der ersten Presserunde kein Thema. Denn Dardai erinnerte: "Wir müssen erst einmal eine Achse nach dem Umbruch aufbauen. Wir sind zufrieden, dass hier etwas wächst. Kommen die Ergebnisse dazu, dann kommt auch der Glaube." Unrealistische Versprechungen wolle er den Fans nicht machen. Aber der Coach versichert: "Hertha hat einen Charakter. Wir sind sehr diszipliniert, willig und lauffreudig. Das sind Zeichen, die in den letzten Jahren nicht da gewesen sind. Damit gehen wir in den Wettbewerb."

Auf Gersbeck muss Dardai verzichten, obwohl er ihn aus sportlicher Sicht gerne dabei hätte. Zudem fallen Ibrahim Maza, Kelian Nsona, Peter Pekarik, Augustin Rogel, Myziane Maolida und Dodi Lukebakio aus. Ein Einsatz von Suat Serdar, dessen Verbleib sein Cheftrainer nicht abschätzen konnte, ist fraglich. Smail Prevljak muss derweil an seinem Fitnesszustand arbeiten. Dafür kann Pal Dardai auf Palko Dardai bauen. "Alle Spieler sind meine Söhne. Palko ist einer davon. Aber es ist egal, ob er ein Reese oder Dardai ist", erklärte der Hertha-Coach mit einem Lächeln. Trotz aller Unruhen bleibt die Zuversicht, denn auch die Fans machen dem Verein neuen Mut: "Egal, was man gelesen und gehört hat, die Mannschaft hat alles verkraftet."

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