S04 verliert Spektakel-Start: "Fünf Gegentore sind deutlich zu viel"
Obwohl sich der FC Schalke 04 mit drei Toren am Saisonauftakt beteiligte, ging der spektakuläre Abend am Ende für die Königsblauen verloren. Im Volksparkstadion erlebte Cheftrainer Thomas Reis alles, was zum Fußball dazu gehört - inklusive eines Platzverweises gegen seine Mannschaft. Dafür ließ ein 17-Jähriger aufhorchen.
"Er war ein Lichtblick"
Für viele Fans des FC Schalke 04 war es nicht die entscheidende Szene des Abends, aber vielleicht die beste Situation des Spiels - und zwar der Ausgleichstreffer von Assan Ouédraogo (22.). Zentral vor dem Tor erhielt der 17-Jährige die Kugel von Kapitän Simon Terodde, spielte mit einem Haken noch seinen Gegenspieler aus und netzte bei seinem Profidebüt ein. Die Knappenschmiede war wieder erfolgreich. "Assan Ouédraogo hat das bestätigt, was er auch im Training gezeigt hat. Er ist ein guter Junge, der uns extrem weiterhelfen wird", lobte Terodde den Youngster nach Abpfiff. "Er war ein Lichtblick, wir bauen ihn weiter auf."
Die Königsblauen erzielten im Laufe des Abends zwei weitere Tore (45.+1/66.), gingen sogar mit einer Pausenführung in die Kabine. Doch am Ende kassierte Schalke auch fünf Gegentreffer. "Wenn man die ganzen 90 Minuten betrachtet, dann gibt es keine zwei Meinungen, dass der Sieg für den HSV in Ordnung geht", ordnete Cheftrainer Thomas Reis daher fairerweise ein. "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, der HSV hat das gezeigt, was wir erwartet haben." Die Hamburger waren spiel- und willensstark, gefährlich vor der löchrigen S04-Abwehr. Aber immerhin: "Das, was in der ersten Halbzeit von uns gut war, war die Effektivität."
Reis verspricht Lerneffekt
Drei Tore im Hamburger Volksparkstadion - und trotzdem keine Punkte. Das fühlte sich für die Königsblauen trotzdem bitter an. "Wir werden aus den Dingen lernen, die wir heute nicht gut gemacht haben", versprach Reis. Dass Schalke die Partie erst auf der Zielgeraden in Unterzahl verlor, spielte in der ersten Analyse noch keine Rolle. Trotzdem wird Reis auch den Platzverweis von Ibrahima Cissé (71.) aufarbeiten, der vielleicht entscheidend war. "Wenn man so viele Angriffe gegen sich hat, dann passieren solche Aktionen wie mit dem Elfmeter und dem Platzverweis", nahm Ron Schallenberg seinen Teampartner in Schutz.
Denn zur Wahrheit gehört, dass die Schalker im defensiven Verhalten noch zu viele Räume herschenkten, nicht dicht genug am Gegenspieler waren. "Fünf Gegentore zu bekommen, ist deutlich zu viel. Wenn du selbst drei Dinger in Hamburg machst, musst du normalerweise gewinnen", machte Schallenberg daher klar, dass die S04-Akteure mit ihrer Stabilität hadern. In Kürze wird mit Timo Baumgartl ein erfahrener Innenverteidiger zur Verfügung stehen. Das offensive Spektakel zeigte, dass Schalke vorne immer für einen Treffer gut ist. "Es sind noch 33 Spieltage zu spielen, wir blicken jetzt auf Kaiserslautern und hauen da alles raus", blickte Schallenberg daher schon früh nach vorne.