Kein Nervenflattern in Elversberg: "Werden tolle Auswärtsfahrten"
Die SV Elversberg hat es schon wieder getan: Dank eines couragierten Auftritts bei Hannover 96 hat der Überraschungs-Aufsteiger am 1. Spieltag bereits den ersten Punkt eingesammelt. Dabei gaben die Saarländer sogar noch eine 2:0-Führung aus der Hand. Mit RB-Talent Frederik Jäkel wird wohl ein Abwehrspieler in Kürze dazustoßen, um den Vorsprung in Zukunft zu halten.
"Wir sind froh und dankbar"
Vor 29.200 Zuschauer in der Heinz-von-Heiden-Arena von Hannover durfte die SV Elversberg das erste Zweitliga-Spiel der Vereinsgeschichte bestreiten. Durch Tore von Marcel Correia (22.) und Wahid Faghir (38.) überraschte der Aufsteiger sogleich mit einer doppelten Führung, die im zweiten Abschnitt von den Niedersachsen ausgeglichen wurde. Aber fest steht wohl schon, dass sich die Elf aus Spiesen-Elversberg, die schon durch die 3. Liga wirbelte, auch in der 2. Bundesliga nicht verstecken muss. "Wir haben schon mutig Fußball gespielt. Mit Phasen, in denen es uns weniger und besser gelungen ist", resümierte Cheftrainer Horst Steffen nach dem Auftritt.
In einer Partie, in der Elversberg durchaus die "klareren Chancen hatte", hatte der Aufsteiger sogar die 3:1-Führung auf dem Fuß. Durch diese Tatsache - und durch die zwischenzeitliche 2:0-Führung - hatte Steffen auch das Gefühl, dass die SVE bei ihrem ersten Zweitliga-Auftritt etwas mitnehmen konnte. "Wir sind froh und dankbar, dass wir hier so eine tolle Kulisse hatten und in der 2. Bundesliga sind. Das ist schön für unseren Verein", fasste der SVE-Coach zusammen. Und nun ist auch deutlich geworden, welche Anforderungen das Unterhaus an den vermeintlich kleinen Klub stellt. "Wir müssen wirklich genau arbeiten, um erfolgreich zu sein", so Steffen.
Correia glaubt an die Elversberg-DNA
Nervosität war angesichts des ersten Zweitliga-Spiels und der Kulisse in Hannover kaum zu spüren, stattdessen wirkte die Vorfreude der Steffen-Elf größer. "Wenn man die Jungs in der Kabine sieht, dann sieht man, wie viel Arbeit das wirklich hier war", gab Außenverteidiger Robin Fellhauer aber auch im Vereins-TV zu. Der 25-Jährige führte die Mannschaft in Abwesenheit von Kevin Conrad als Kapitän auf den Rasen. An seiner Seite spielte Marcel Correia, der schon am 37. Spieltag der Vorsaison traf - und damit den Aufstieg sicherte. Nun eröffnete er mit seinem Kopfballtreffer die neue Saison. "Wenn ich jetzt noch das Tor zum Klassenerhalt schieße, dann wäre ich froh", sprach Correia lachend von einer "runden Sache".
Die Zuversicht der SV Elversberg nach dem ersten Spiel ist groß, dass die Art und Weise der Saarländer auch im Unterhaus funktionieren kann. "Das Miteinander macht den Verein irgendwo aus", stellte Correia heraus. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, und da habe ich keine Zweifel daran, kommen wir unserem Ziel auf jeden Fall näher." Der erste Punkt ist gesammelt, am kommenden Spieltag geht es (in Saarbrücken) zum ersten Heimspiel gegen den F.C. Hansa Rostock (Samstag, 13 Uhr). Die Erinnerung an Hannover wird bleiben. "Deutschland hat sehr viele große Fußballtempel. Ein paar dürfen wir besuchen und wenn wir es hinbekommen, diese Mannschaften entsprechend zu ärgern, dann werden das tolle Auswärtsfahrten", war sich Correia weiter sicher.
Jäkel im Anflug
An Correias Seite in der Innenverteidung wird derweil wohl Frederik Jäkel künftig auflaufen. Der 22-jährige Abwehrspieler von RB Leipzig soll kurz vor einem Wechsel zur SVE stehen. Nach "RBlive"-Informationen steht ein Leihgeschäft an, was für Jäkel den dritten Klub auf Zeit in den letzten drei Jahren bedeuten würde. Auch der FC Utrecht (Niederlande) soll am Innenverteidiger interessiert gewesen sein, sogar eine Ablösesumme von einer Million Euro geboten haben. Jäkel soll nun allerdings ein Jahr lang auf Leihbasis bei der SVE verteidigen. Von einer Kaufoption sei nichts bekannt.