Maßlos enttäuschter Thomas Reis: "Die Basics haben gefehlt"
Eine mitunter katastrophale erste Halbzeit in Braunschweig hat Schalke 04 die zweite Auswärtspleite in Folge beschert. Thomas Reis beklagte nach dem Abpfiff vor allem die Einstellung seiner Akteure in den ersten 45 Minuten.
Reis sah "Braunschweig giftiger und galliger"
Was am vergangenen Freitag gelang, wollte diesmal nicht so recht klappen – einen Rückstand in Braunschweig in einen Sieg verwandeln. Zeigten die Knappen vor Wochenfrist noch eine starke kämpferische Leistung, ließen sie – besonders im ersten Durchgang – nahezu alles vermissen, was es braucht, um in der 2. Bundesliga einen Sieg einzufahren.
Trainer Thomas Reis trat nach dem Spiel entsprechend enttäuscht von seiner Mannschaft vor die Mikrofone. Es hätten "die Basics gefehlt, was die Zweikämpfe angeht". Ein Vorwurf, den jeder, der das die erste Halbzeit gesehen hat, so nur bestätigen kann. Man könne "die Dinge hier nicht nur spielerisch lösen, sondern muss auch die Zweikämpfe annehmen" und genau das fehlte den Knappen. Der Gegner Eintracht Braunschweig "war hier wesentlich giftiger und galliger". Sein Verteidiger Timo Baumgartl fand ähnliche Worte. Besonders das hergeschenkte 0:1 regte ihn auf: "Beim Gegentor haben wir versucht, die Situation spielerisch zu lösen, nach dem Ballverlust waren wir dann sehr offen," so der 27-Jährige. Zudem führte er aus, dass seine Teamkollegen und er "mit dem Ball am Fuß keine Lösungen gefunden hätten, es insgesamt zu wenig war und das nicht der Anspruch des FC Schalke sein darf."
Latte verhindert den Ausgleich
Im zweiten Spielabschnitt zeigten sich die Königsblauen zwar wacher, ein Tor sprang aber nicht heraus. Frustriert gab Baumgartl zu Protokoll: "In der zweiten Halbzeit haben wir uns sehr viele Chancen erspielt. Ein Abseitstor, ein Lattentreffer (Ouwejan in der 68. Minuten nach einem Freistoß aus 18 Metern, Anm. d. Red.), dazu hat der gegnerische Keeper sehr gut gehalten. Da müssen wir einfach einen reinmachen." Auch Simon Terodde sah zwar positive Ansätze, von Zufriedenheit konnte bei ihm aber keine Rede sein: "Im zweiten Durchgang sind wir dann anders aufgetreten, haben die Räume größer gemacht – gereicht hat es trotzdem nicht", meinte der 35-Jährige ebenso frustriert. Thomas Reis kritisierte zudem die Konzentrationsschwächen seiner Mannschaft in den letzten 20 Minuten und nahm für sein Trainerteam und sich ein paar Hausaufgaben mit: "Ab der 70. Minute hatte Braunschweig durch einfache Ballverluste unsererseits die Chance, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Die Niederlage tut weh, wir wollten hier etwas mitnehmen und werden die Partie genau analysieren."
Die Möglichkeit zur Wiedergutmachung bietet sich den Schalkern schon am Freitagabend. Dann kommt Holstein Kiel in die Veltins-Arena. Bei der letzten Stippvisite der Königsblauen in der 2. Liga hieß es auf Schalke 1:1 und an der Kieler Förde 3:0 für die Gäste.