Alles, was ihr zum 4. Spieltag wissen müsst
Nahezu perfekter Start? Oder doch die große Enttäuschung? Nach bisher drei Spieltagen warten drei Teams noch auf den ersten Dreier der Saison, einige Teams sind noch ungeschlagen und wollen in der kommenden Runde ihre Bilanz weiter verbessern. liga2-online.de wirft einen genauen Blick auf den vierten Spieltag der Saison.
Die Ausgangslage
Der Hamburger SV ist da angelangt, wo er hin möchte: an der Tabellenspitze. Durch einen 3:0-Erfolg gegen Hertha BSC setzten sich die Norddeutschen auf Platz eins, haben bislang sieben Zähler auf der Habenseite und liegen voll im Soll. Dahinter folgt Ex-Trainer Christian Titz mit dem 1. FC Magdeburg. Das Team aus Sachsen-Anhalt ist ebenfalls noch ungeschlagen und konnte durch den 4:2-Sieg bei Holstein Kiel ebenfalls drei Punkte einsacken. Überraschend auf Platz drei steht Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden, der zuletzt zu Hause mit 1:0 gegen den Karlsruher SC gewann.
Der Absteiger aus Berlin erwischte bislang einen ganz schwachen Start und ist als einzige Mannschaft noch ohne einen Punktgewinn. Das 0:3 in Hamburg zeigte die Schwächen des Teams gnadenlos auf. Am Ende wurde es tatsächlich noch einmal spannend, doch unterm Strich wachte der VfL Osnabrück zu spät auf, konnte das zwischenzeitliche 0:3 gegen den 1. FC Nürnberg nur noch zu einem 2:3 aufhübschen. Mit einem Zähler steht der Aufsteiger auf dem vorletzten Platz. Mit der SV Elversberg steht ein weiterer Aufsteiger unten drin. Die Saarländer sind 16., gaben beim 1. FC Kaiserslautern eine 2:1-Führung aus der Hand und verloren mit 2:3.
Fünf Spiele im Fokus
Paderborn gegen Lautern: Wer legt nach?
Nach der 0:5-Packung zum Auftakt in Fürth und dem 1:1 zu Hause gegen Aufsteiger Osnabrück konnten die Paderborner am vergangenen Wochenende endlich den ersten Sieg der Saison einfahren. Nach einer frühen Führung fanden die Ostwestfalen nach dem Ausgleich der Düsseldorfer eine schnelle Antwort und setzten sich mit 2:1 durch. Gelingt nun vor heimischem Publikum der Sieg gegen die Pfälzer sieht die Welt beim SCP schon wieder wesentlich besser aus, gab es schließlich auch im Pokal ein souveränes Weiterkommen in Cottbus.
Die Lautrer zogen den Kopf gegen den Aufsteiger aus Elversberg noch aus der Schlinge. Nach Führung ließen sich die Hausherren das Spiel aus der Hand nehmen, hatten aber die nötige Moral, die Partie noch zu den eigenen Gunsten zu drehen und auch endlich die ersten drei Punkte einzufahren. In der vergangenen Saison setzten sich die Paderborner beide Mal mit 1:0 durch. Eine Serie, die die Roten Teufel am Freitagabend beenden wollen.
Hertha will gegen Fürth die ersten Tore und Punkte
Dass es beim Klub aus der Hauptstadt nicht zwingend von Anfang an gut laufen könnte, war vielen klar. Schließlich war der Umbruch groß, das Team ist noch immer nicht fertig zusammengestellt. Entsprechend lang ist die Findungsphase. Dass die Mannschaft von Trainer Pal Dardai nach drei Spielen als einzige Mannschaft aber noch gar keinen Punkt geholt hat, ist dann doch überraschend. Und noch immer warten die Berliner auf ihren ersten Torerfolg. Geht auch die Partie am Samstag gegen die SpVgg Greuther Fürth verloren, wird es beim zweimaligen Deutschen Meister sehr unruhig.
Wesentlich entspannter können die Franken in dieses Duell gehen. Das 0:0 zu Hause gegen den FC St. Pauli war leistungsgerecht, beide Teams hätten ganz spät noch gewinnen können. Doch vier Punkte aus drei Partien lesen sich für die Kleeblätter okay. Bei den angeschlagenen Herthanern könnte nun der zweite Saisonsieg eingefahren werden. In den vergangenen beiden Aufeinandertreffen in der Saison 2021/22 - da noch in der ersten Liga - setzte sich jeweils das Heimteam mit 2:1 durch.
Duell der Geschlagenen: Hansa will gegen Osnabrück zurück in die Spur
Nach dem Traumstart mit zwei Siegen erwischte es nun auch den F.C. Hansa Rostock, der zu Hause mit 1:2 gegen Hannover 96 unterlag. Kein Beinbruch, doch sollte es nun - wieder vor den eigenen Fans - gegen den Aufsteiger aus Niedersachsen keine erneute Nullrunde geben. Dann würde die gute Stimmung aus den Anfangswochen wieder ein Stück weit verpuffen und die gefährliche Zone wieder näher rücken.
Das Kämpferherz war bei den Lila-Weißen groß - doch es kam zu spät zum Einsatz. Erst als die Partie mit 0:3 schon entschieden schien und der Gegner aus Nürnberg sicherlich auch ein wenig den Fuß vom Gaspedal nahm, konnten die Osnabrücker zwei Tore bejubeln, am Ende aber keine Punkte einfahren. Eventuell kann die Mannschaft von Coach Tobias Schweinsteiger den Schwung am Samstagnachmittag dennoch mit an die Ostsee nehmen und den ersten Sieg der Saison einfahren. Ansonsten droht der Fehlstart und sogar der letzte Platz.
Setzt der HSV seinen Lauf auch gegen Hannover fort?
Nach zwei Remis war die Stimmung bei den 96ern durchaus angeschlagen. Doch in Rostock war es dann soweit, die Mannschaft von Coach Stefan Leitl konnte den ersten Erfolg einfahren, sich so in der Tabelle auf Rang sechs vorschieben. Am Samstagabend wäre es für die Laune vorteilhaft, im Gegensatz zu den vergangenen drei direkten Duell nicht gegen den HSV zu verlieren. Vor allem die 1:6-Abreibung vom 8. April wird vielen noch gut in Erinnerung sein.
Durch den hochverdienten Erfolg gegen die Hertha konnten sich die Hamburger die Tabellenführung schnappen und sind dort, wo sie auch am Ende der Saison sein wollen. Noch ist das Team von Tim Walter ungeschlagen, will den Lauf natürlich auch gegen die Niedersachsen fortsetzen. Die jüngsten Erfolge fütterten nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch das Selbstverständnis, wie die Truppe auftreten will und muss, um nach so vielen Jahren endlich aus der zweiten Liga zu entkommen.
FCM noch ohne Sieg gegen St. Pauli
Nach dem Auftaktsieg in Kaiserslautern kamen die Kiezkicker zuletzt gegen Düsseldorf und Fürth nicht über ein 0:0 hinaus, hätten beide Spiele aber durchaus gewinnen können. Sonderlich schlecht läuft es bei den Hamburgern also nicht, fünf Punkte aus drei Spielen sind eine gute Ausbeute, wenngleich sie kein Grund zur Extase sind. Interessant: Bisher hat St. Pauli noch nie gegen die Magdeburger verloren. Sieben Mal gab es dieses Duell bisher in Liga und DFB-Pokal. Sechs Mal gewannen die Norddeutschen, im Juni 2007 gab es in der Regionalliga ein 1:1 beim FCM.
Zwar gab die Titz-Truppe in Kiel eine 2:0-Führung aus der Hand, doch letztlich schnappte sich der FCM den 4:2-Sieg an der Förde und rutschte auf Rang zwei. Größenwahnsinnig wird an der Elbe niemand, aber natürlich darf das Polster auf die Abstiegsränge so schnell wie möglich anwachsen, um im kommenden Frühjahr dem Nervenkitzel aus dem Weg gehen zu dürfen. Dennoch können die Blau-Weißen recht entspannt in die Partie am Sonntag gehen, da die bisherige Ausbeute aus sieben Zählern eine ordentliche ist.