"Kinderfußball": Konter-Gegentor ärgert Hansa-Coach Schwartz
Am Sonntagnachmittag verlor der F.C. Hansa Rostock das Nordduell beim Hamburger SV mit 0:2. Ein Ergebnis, mit dem die gut gestarteten Rostocker zwar umgehen konnten, doch ärgerte das Zustandekommen der Pleite den Trainer Alois Schwartz maßlos.
0:1 als Knackpunkt
Lange hielt die Kogge am Sonntag mit dem favorisierten HSV durchaus mit, wenngleich Chancen auf beiden Seiten eher rar gesät waren. "Ich glaube, die erste Halbzeit haben wir das richtig gut gemacht und den Gegner weggehalten", empfand auch Trainer Schwartz auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Es war so ziemlich das einzige Lob, was der Hansa-Trainer seiner Mannschaft aussprach. Dies lag maßgeblich an dem, was in der Nachspielzeit des ersten Durchgang folgen sollte.
Nach einem Missverständnis von Hamburgs Meffert und Reis rollte die Kugel mit wenigen Sekunden, die noch in der Nachspielzeit verblieben, ins Seitenaus, sodass Hansa den Ball nochmal ins Spiel bringen durfte. Abermals wenige Sekunden später stand es 1:0 für die Hanseaten. "Wenn du dann in die 50. Minute gehst und hast beim Gegner an der Eckfahne einen Einwurf und lässt dich auskontern, dann ist das Kinderfußball", tobte Schwartz, der auffällig lange nach dem passenden Begriff für das Gesehene im Wortschatz kramte. Statt eines wohl leistungsgerechten 0:0 gingen die Rostocker somit bereits mit einem Rückstand in die Pause.
"Verdient verloren"
Vielleicht war es auch das, was nach den 15 Minuten des Verschnaufens folgte, was den 56-Jährigen so missfiel. So habe sich seine Mannschaft "wirklich kurz schütteln" müssen. "In der Halbzeit haben wir das angesprochen, einen Wechsel gemacht und kriegen dann zwei Minuten nach der Pause das zweite Tor", fasste er achselzuckend zusammen. Gut 18 Meter vor dem Kasten bekam Benes viel zu viel Raum und nutzte diesen, um in der 48. Minute auf das spiel- und vorentscheidende 2:0 zu stellen. Viel war dann in der Folge nicht mehr zu holen. "Dann spielt es der HSV herunter", musste auch Schwartz anerkennen – ebenso wie den Fakt, dass seine Mannen "verdient verloren" haben.
Das Was war es auch gar nicht, was ihn so störte, denn es sei klar gewesen, "dass die Trauben hier etwas höher hängen. Wenn man hier etwas mitnehmen will, dann muss schon vieles passen." Doch das tat es an diesem Sonntag nicht. Es war das Wie, was ihn so ratlos zurückließ. Es zeigt den neuen Ehrgeiz, der beim FCH nach dem starken Saisonstart mit neun Punkten aus vier Spielen erwachsen ist. Doch auch die zweite Niederlage der Spielzeit tat dem keinen Abbruch. So verbringen die Rostocker die Länderspielpause auf einem starken 5. Platz. Mit den hoffentlich richtigen Schlüssen aus der Partie in Hamburg wird danach Fortuna Düsseldorf empfangen.