Schuster nach Remis im Derby: "Alles investiert, was im Rohr war"
Während das mit Spannung erwartete Südwestderby in der abwechslungsreichen ersten Halbzeit noch von vielen Chancen auf beiden Seiten geprägt war, lebte die Partie im zweiten Abschnitt vor allem von der Intensität und Spannung. Nach Abpfiff waren sich beide Trainer einig: Beide Mannschaften haben gleichermaßen alles in die Waagschale geworfen, sodass das 1:1 ein gerechtes Endergebnis darstellt.
"Der KSC hatte mehr Spielanteile, aber wir die größeren Chancen"
In der temporeichen ersten Halbzeit sah Lautern-Trainer Dirk Schuster seine Mannschaft leicht im Vorteil: "Der KSC hatte zwar mehr Spielanteile, aber wir hatten die größeren und klareren Chancen". Dabei habe seiner Mannschaft das frühe 1:0 durch Ragnar Ache, dem bereits fünften Saisontreffer des jungen Stürmers, zweifelsohne in die Karten gespielt. Das empfand auch KSC-Trainer Christian Eichner so: "Gegen Schuster-Mannschaften in Rückstand zu geraten, sollte man eigentlich tunlichst vermieden, weil sie dann noch kompakter agieren. Die frühe Führung hat Kaiserslautern geholfen".
Umso ärgerlicher war es aus Sicht von Dirk Schuster, dass die roten Teufel die Führung nicht mit in die Pause nehmen konnten, obwohl sich unter anderem Raschl, Ache und Ritter weitere gute Chancen boten. Stattdessen musste der FCK in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter den Ausgleich hinnehmen. Strafstoß-Verursacher Kevin Kraus zeigte sich verärgert: "Eigentlich ist das gar kein Zweikampf, Fabian Schleusener macht das clever, so etwas passiert außerhalb des Strafraums tausend Mal in einem Spiel. Es ärgert mich, aber bringt mich jetzt auch nicht aus der Ruhe."
"Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns viel abverlangt hat"
Doch Kaiserslautern ließ sich von diesem Rückschlag nicht unterkriegen. "In der Kabine haben wir uns kurz geschüttelt und in der zweiten Hälfte dann einigermaßen dominant agiert", erklärte Schuster, der allerdings auch einräumen musste, dass "die ganz großen Chancen gefehlt haben". Weil sich auch Julian Krahl, der erneut den Vorzug vor Andreas Luthe erhalten hatte, nicht mehr überwinden ließ, blieb es beim 1:1, womit das erste Südwestderby im runderneurten Wildparkstadion keinen Sieger fand. Das Unentschieden "geht ingesamt völlig in Ordnung", bilanzierte Schuster, der in den 90er Jahren einst selbst sechs Jahre lang für den KSC aktiv war.
"Natürlich hatten wir uns viel vorgenommen und hätten gerne die drei Punkte mitgenommen", gab der 55-Jährige zu. Er könne seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, da die Jungs "alles in die Waageschale geworfen" hätten und "bis an die Grenzen gegangen" seien. "Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns viel abverlangt hat – auch physisch. Die Jungs sind schön mause. Sie haben alles investiert, was im Rohr war". Dem pflichtete auch KSC-Trainer Eichner bei: "Auch bei mir sitzt eine Mannschaft, die alles reingehauen hat und jetzt völlig k.o. ist". Ebenso wie sein Pfälzer Trainerkollege empfand Eichner das Ergebnis als leistungsgerecht.