0:7 in Hannover: Historische Pleite für den VfL Osnabrück
Eine nie zuvor gesehene Klatsche fuhr der VfL Osnabrück bei Hannover 96 ein. Nach 90 Minuten hieß es 0:7 aus Sicht der Lila-Weißen.
Höchste Niederlage in 933 Spielen
Am 17. September 1989 in Saarbrücken, am 22. November 1986 in Darmstadt sowie am 7. August 1985 in Homburg verlor der VfL Osnabrück jeweils mit 1:7 in der 2. Bundesliga. Das 0:7 heute in Hannover stellte diese Pleiten aber noch einmal in den Schatten und der VfL einen neuen traurigen Vereinsrekord auf – niemals verlor eine Osnabrücker Mannschaft höher in der eingleisigen 2. Bundesliga seit deren Gründung im Jahr 1974. Ganze 933 Spiele hatte es dafür gebraucht.
Letztmalig einen Sieg mit sieben Toren Differenz hatte es in der 2. Liga im November 2018 gegeben, als der 1. FC Köln Dynamo Dresden in alle Einzelteile zerlegte und mit 8:1 zurück an die Elbe schickte. Zwei Tore mehr als Osnabrück schluckte im Oktober 2008 noch die TuS Koblenz, als sie mit 0:9 bei Hansa Rostock baden ging.
Schweinsteiger sieht 0:2 als Knackpunkt: "Dann wird es schwer"
Auch wenn es absurd klingen mag aus dem Mund eines Trainers, dessen Mannschaft gerade mit 0:7 verloren hat: Es war nicht alles schlecht beim VfL Osnabrück an diesem historischen Sonntagnachmittag. Tobias Schweinsteiger sah beispielsweise "eine ausgeglichene Anfangsviertelstunde". Dann jedoch "hatten wir einen schweren Ballverlust im Mittelfeld und wurden eiskalt bestraft". In der Folgezeit sah er Osnabrück "bis zur Roten Karte als die bessere Mannschaft". Jedoch fing sich sein Team schnell das 0:2 und "dass es dann extrem schwer wird, ist klar".
Vollkommen unzufrieden war Schweinsteiger dann mit der Leistung in der zweiten Halbzeit. "Wir haben dem Gegner drei Tore mit individuellen Fehlern aufgelegt. Das ist dann zu viel und wird in dieser Liga knallhart bestraft und wir fahren mit 0:7 heim." Sichtlich ermattet von dem Spiel gab er abschließend noch zu Protokoll, dass es "ein harter Tag für uns alle war", weshalb er "nur wenig Lust habe zu sprechen."
Schweinsteigers Torwart Lennart Grill war nach der Klatsche mehr als bedient und sprach die Fehler der eigenen Mannschaft offen an: "Wir dürfen uns nicht so abschießen lassen. In erster Linie müssen wir ansprechen, wie wir die Gegentore bekommen. Das passiert immer auf die gleiche Art und Weise. Aber verstecken hilft nichts, jeder muss in den Spiegel gucken und sich anschauen, was er besser machen kann. Die Chance dazu gibt es bereits am Freitagabend. Dann ist der HSV zum Nord-Duell zu Gast an der Bremer Brücke und der VfL wird versuchen, diese Scharte auszuwetzen.