Kaiserslautern: T-Frage geht in die Verlängerung
Keine Entscheidung kann auch eine Entscheidung sein: Nach diesem Motto erhofft sich Trainer Dirk Schuster beim 1. FC Kaiserslautern in der seit Ende August schwelenden T-Frage offenbar von der Vermeidung einer Festlegung auf einen Stammkeeper einen zusätzlichen Qualitätssprung der rivalisierenden Schlussmänner Julian Krahl und Andreas Luthe.
"Haben zwei gleich gute Torhüter“
"Es stimmt, dass das ungewöhnlich ist auf der Torwart-Position", lässt Schuster im Fanportal der-betze-brennt.de Skepsis gegenüber seiner Handlungsweise – Stichwort: Vertrauensmangel - durchaus zu. Aber der Coach rechtfertigt seine Methode auch: "Aber wir haben zwei gleich gute, hochqualitative Torhüter. Wenn dann mal einer ein bisschen schwächelt, fängt man natürlich an, nochmal nachzudenken. Es darf sich im Training keiner Blöße geben oder es schleifen lassen - denn dann ist der andere sofort da."
Dabei schien der Zweikampf, der durch Krahls gute Vorstellungen seit dem Platzverweis gegen den etatmäßigen Stammtorhüter Luthe im zweiten Saisonspiel bei Bundesliga-Absteiger Schalke 04 entbrannt war, noch vor weniger als einer Woche vor dem Abschluss zu stehen. "Wir haben mit den betroffenen Spielern noch nicht gesprochen. Aber wir haben uns intern schon auf eine Tendenz festgelegt, die auch in Richtung Entscheidungsfindung geht“, hatte Schuster im Vorfeld der Begegnung beim Karlsruher SC erklärt und damit Krahls Nominierung für das Derby als den angekündigten Entschluss wirken lassen.
"Krahl hat Momentum auf seiner Seite“
Immerhin darf Krahl sich spätestens nach dem 1:1 im Südwest-Duell trotz einer mangelnden Entscheidung wohl mindestens in der Pole Position fühlen. "Julian Krahl hat das Momentum auf seiner Seite“, erklärte Schuster mittlerweile und verweist auf wichtige Aktionen des 23 Jahre alten Schlussmanns in den vergangenen vier Spielen der Pfälzer in Folge ohne Niederlage: "Er macht im Moment sehr viel richtig.“
Luthe, 13 Jahre älter als der frühere Junioren-Nationalspieler, geht laut Schuster weitert unverändert mit der Situation um: "Wir haben vor dem Spiel in Karlsruhe auch mit 'Andi' Luthe gesprochen, und er hat es genauso gesehen, dass Julian Krahl es verdient hat. Er wird den Platz als Stammtorhüter aber nicht kampflos preisgeben.“ Zugleich spornt der FCK-Trainer den Routinier auch weiter an: "‘Jule‘ muss sich Woche für Woche im Training neu beweisen. ‚Andi‘ Luthe ist auf dem gleichen Level und macht es uns jedes Mal schwer, da die richtige Entscheidung zu treffen."