Der Hamburger SV und der Abstieg in die 2. Liga

Für viele Fußballfans war es ein Schock, als der Hamburger SV den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten musste. Der Bundesliga-Dino, der seit 55 Jahren erstklassig spielte, stieg in der Saison 2017/2018 endgültig ab. Der Abstieg des HSV war ein Wendepunkt in der Geschichte des Vereins und dennoch nicht überraschend. Trotzdem wirft es Fragen auf, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte.

Eine der Hauptursachen für den Abstieg des HSV lag in der fehlenden Konstanz und Stabilität auf dem Platz. Besonders seit der Saison 2010/2011 begann laut vielen Beobachtern der sportliche Niedergang. Der Verein konnte nicht an vergangene Erfolge anknüpfen und geriet immer öfter in Abstiegsgefahr. Schwache Leistungen, mangelnde Torgefahr und eine durchlässige Defensive waren kennzeichnend für das Spiel des HSV. Die Mannschaft konnte keine konstanten Siegesserien aufbauen und sammelte letztendlich zu wenige Punkte. In der Saison 2013/2014 stand der HSV dann bereits kurz vor dem Abstieg, rettete sich jedoch in letzter Minute im Rückspiel der Relegation gegen SpVgg Greuther Fürth. Auch in der darauffolgenden Saison konnte sich der HSV lediglich durch die Relegation vor dem Abstieg retten.

Ein weiterer Faktor, der zum Abstieg des HSV beitrug, war die mangelnde Kontinuität in der Vereinsführung und im Trainerstab. Häufige Wechsel in der sportlichen Leitung führten zu einem Mangel an Stabilität. Zudem war eine klare strategische Vision nicht erkennbar. Trainer wurden entlassen, neue kamen und die Spieler mussten sich fast jährlich immer wieder an neue taktische Ansätze anpassen. Dieser ständige Wechsel hatte negative Auswirkungen auf die Leistung der Mannschaft. Seit 2010 wurde die Mannschaft des HSV von insgesamt 21 verschiedenen Trainern trainiert. Zum Vergleich: der FC Bayern München hatte in der gleichen Zeit lediglich elf Trainer.

Seit 2010 erhält der HSV Unterstützung durch den Investor Kühne. Kühne ist ein deutscher Unternehmer und Milliardär, der seit 2015 7,5 % der Anteile an der HSV Fußball AG hält, die die Profifußballabteilung des HSV darstellt. Seitdem hat sich sein Anteil stetig erhöht und liegt im Moment bei 15,21 %. In den letzten Jahren stellte er dem HSV Millionenbeträge für Gehälter und Ablösen zur Verfügung - bisher allerdings ohne den gewünschten Erfolg des Aufstiegs in die Bundesliga. Die unterschiedlichen Investorentypen werden von ExpressVPN hier anschaulich erklärt. Dennoch hat der Club weiterhin mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Diese haben letztendlich auch einen Teil dazu beigetragen, dass der HSV in die 2. Liga abgestiegen ist. Der Verein hatte hohe Kosten für Spielergehälter und Transfers, konnte jedoch gleichzeitig nicht genügend Einnahmen generieren, um diese Ausgaben zu decken. Die fehlende Teilnahme an internationalen Wettbewerben und der Verlust von Sponsorenverträgen nach dem Abstieg aus der Bundesliga haben die finanzielle Lage des Vereins noch weiter verschärft. Der HSV musste Einsparungen vornehmen und konnte daher nicht mehr mit den finanzstarken Vereinen in der Bundesliga mithalten.

Trotzdem hat der HSV bereits gezeigt, dass er in der Lage ist, erfolgreich zu sein und in der Bundesliga mitzuhalten. Nun liegt es an der Vereinsführung, die richtigen Schritte zu unternehmen, um den Abstieg als Chance zur Weiterentwicklung zu nutzen und gestärkt zurückzukehren. Mit der Unterstützung der Fans, einer soliden strategischen Ausrichtung und finanzieller Unterstützung kann der Hamburger SV wieder zu alter Stärke finden und nach einigen Jahren Absenz wieder in die Bundesliga aufsteigen. Für die Fans und den deutschen Fußball wäre dies zu wünschen.

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