"Haut uns nicht mehr um": Hertha fühlt sich trotz Pleite gefestigt

Hertha BSC setzt die Berg- und Talfahrt in der 2. Bundesliga fort. Nach zwei Siegen in Folge gab es im Top-Spiel gegen St. Pauli die 1:2-Niederlage. Ein besseres Ergebnis wäre womöglich drin gewesen, wenn die Berliner den ersten Abschnitt nicht verpennt hätten. Da waren sich zumindest alle Beteiligten einig.

Leistner fordert "viel mehr Mut und Risiko"

Nach anfänglichen Schwierigkeiten zum Saisonstart konnte sich Hertha BSC zuletzt stabilisieren. Drei Siege in den letzten vier Spielen sprachen dafür, dass sich der Hauptstadtklub in Kürze eine ausgeglichene Bilanz erspielen könnte - doch der FC St. Pauli machte vorerst einen Strich durch diese Rechnung. Gegen die Kiezkicker kassierte Hertha die fünfte Saisonpleite. "Wir haben die komplette erste Halbzeit verschenkt, das war entscheidend", legte sich Cheftrainer Pal Dardai anschließend fest. "Von unserem Plan war nichts zu erkennen, die Mannschaft wirkte wie gelähmt."

Diese Meinung teilten auch seine Spieler. "Wir hätten in der ersten Halbzeit mit viel mehr Mut und Risiko spielen müssen, so wie wir das in der zweiten Hälfte gemacht haben", fand beispielsweise Kapitän Toni Leistner, der daraufhin auch eine Steigerung in der zweiten Hälfte sah. "Da waren wir aggressiver in den Zweikämpfen, da haben wir höher gepresst und auch Ballverluste erzwungen. Das hätten wir über 90 Minuten schaffen müssen, denn wir sind eine Mannschaft, die nach vorne spielen und sich nie ergeben möchte", so der Abwehrchef der Berliner. Dardai stimmte wiederum zu: "Wir hatten eine andere Körpersprache."

"Lucky Punch wäre nicht verdient gewesen"

Durch die Tore von Johannes Eggestein (25.) und Marcel Hartel (74.) war der Rückstand der Hertha jedoch zu groß. Nachwuchsstürmer Derry Scherhant stellte zwar noch den Anschluss her (83.), doch der Punktgewinn wollte nicht mehr gelingen. "Die Leidenschaft und der Wille dann haben gezeigt, dass wir auch gegen einen qualitativ so starken Gegner hätten punkten können. Am Ende wäre der Lucky Punch aber aufgrund der ersten Hälfte nicht verdient gewesen", hielt Dardai fairerweise fest. Die erneute Niederlage ist für die Herthaner zwar ärgerlich, soll aber kein Hindernis auf dem weiteren Weg bleiben.

"Wir wussten, wie die Tabelle aussieht, wir wollten hier den Sieg holen, damit wir auch an die oberen Plätze rankommen. Es geht jetzt darum, dass wir auf Schalke punkten", kündigte Mittelstürmer Haris Tabakovic an, der nach seinem Senkrechtstart mit sieben Toren in fünf Spielen zuletzt zweimal ohne Erfolg blieb. Die Aufgaben für den Schweizer bleibt weiter groß, von Verunsicherung war im Team jedoch nichts zu spüren. "Wir sind als Team mittlerweile so gefestigt, dass uns so eine Niederlage nicht mehr umhauen wird", versprach Leistner. Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) kann Hertha auf Schalke zeigen, wie viel diese Worte wert sind.

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