FCK: Sondertraining für "wilde Teufel“ nach Tabellenführung

In der allgemeinen Glückseligkeit beim 1. FC Kaiserslautern nach der vorübergehenden Tabellenführung gab Trainer Dirk Schuster nach dem 3:1 gegen Hannover 96 die Spaßbremse. Trotz des vierten Heimsiegs nacheinander und der Erfolgsserie von nunmehr fünf Spielen ohne Niederlage sagte der Ex-Nationalspieler jedem Anflug von Schlendrian den Kampf an.

"Verdient sieht anders aus“

"Ich kann der Mannschaft jetzt schon versprechen, dass es im Training während der Länderspielpause Doppeleinheiten geben wird, damit nicht irgendwo der Gedanke kommt, uns zurückzulehnen zu können“, kommentierte Schuster auf der Pressekonferenz Fragen nach dem Stellenwert der wenigstens für einen Nacht eroberten Tabellenspitze.

Für den Coach war das Ranking nach dem Sieg trotz Rückstands durch zwei Strafstoßtore von Boris Tomiak (45.+5 und 90.+10) sowie den ersten Saisontreffer von „Joker“ Aaron Opoku (79.) nicht mehr als eine Momentaufnahme: "Die Punkte, die wir erreicht haben, fühlen sich gut an, aber wir sind erst am Anfang der Saison.“

Schuster dämpfte die Begeisterung im Lager der mit zwei Niederlagen in die Saison gestarteten Pfälzern nicht zuletzt wegen der durchaus offenkundigen Probleme seines Teams gegen Hannover. Die Niedersachsen hätten vor der Pause "die Spielkontrolle gehabt, wodurch wir meistens hinterhergelaufen sind“, und auch "den besseren Fußball gespielt“. Die Wende sei eingetreten, nachdem ´"wir in der Kabine gesagt haben, dass wir das Spiel wilder gestalten müssen“, meinte der 55-Jährige und nannte „das Momentum auf unserer Seite“ als bedeutendsten Faktor für das Erfolgserlebnis: "Verdient sieht anders aus.“

Opoku: "Weiter den Arsch aufreißen“

In den Katakomben des Fritz-Walter-Stadions genossen Schusters Spieler dennoch zunächst den Augenblick in vollen Zügen und machten sich über eine tiefer gehende Spielanalyse keine Gedanken. Dabei lag Jean Zimmer durchaus auf der Linie seines Trainers: "Mir sind die drei Punkte wichtiger als die Tabellenführung“, sagte der Kapitän beim Fanportal der-betze-brennt.de betont bodenständig, machte aber zugleich aus seiner Zufriedenheit kein Hehl: "Was wir wieder auf den Platz gebracht haben, war ein Sinnbild unserer bisherigen Saison. Die Art und Weise, wie wir gerade Fußball spielen, macht mich einfach stolz.“

Als ganz persönliche Highlights empfanden unterdessen die Torschützen den Erfolg. "Dass ich zwei Tore in einem Spiel mache, hat als Verteidiger natürlich Seltenheitswert und ist mir vielleicht mal in der Jugend geglückt“, freute sich Elfmeter-Spezialist Tomiak. Opoku empfand das Ende seiner Ladehemmung im bisherigen Saisonverlauf als Erlösung: "Mir ist nach dem Tor ein Stein vom Herzen gefallen, denn die vergangenen Wochen waren nicht einfach für mich.“

Bei aller Freude aber mahnte auch der 24-Jährige wohl schon mit Blick auf den Wiederbeginn der Saison am 21. Oktober bei Fortuna Düsseldorf weiterhin Fokussierung an: "Es ist jetzt ein geiles Gefühl, aber wir müssen uns weiter den Arsch aufreißen.“

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