HSV erkämpft sich nach 1:3 einen Punkt: "Wir hatten immer den Glauben"

Der Hamburger SV erlebte beim 3:3 in Kaiserslautern eine wilde Achterbahnfart, als er nach anfänglicher Führung von der Spur abkam und am Ende noch einen Punktgewinn herausholte. Eine Moralleistung, die das Team von Tim Walter als positive Erfahrung mitnimmt.

"Haben uns in der Halbzeit zusammengerauft"

Das Samstagabendspiel auf dem Betzenberg hatte mal wieder seine ganz eigene Dynamik und ein paar  unerwartete Wendungen parat. Schon in der Anfangsphase gab es kaum Luft zum Durchatmen. "Wir hatten nach dem ersten Tor alles im Griff. Das erste Gegentor fällt äußerst unglücklich, aber wir haben weitergemacht und durch "Meffo" (Jonas Meffert) die Latte getroffen", beschrieb Trainer Walter den guten Start aus HSV-Sicht. Als im Gegenzug direkt das 1:2 fiel, habe seine Mannschaft "total den Faden verloren." Nun mussten die Hanseaten gegen einen hoch motivierten FCK ankämpfen, der von seinen heimischen Fans angepeitscht wurde. Doch der HSV steckte nicht auf und holte einen Zwei-Tore-Rückstand auf.

"Wir haben uns dann in der Halbzeit zusammengerauft, sind gut wieder rausgekommen und haben im zweiten Durchgang Moral bewiesen." Der Coach war nach der Aufholjagd darum bemüht, die positiven Aspekte des Spiels hervorzuheben. "Grundsätzlich haben wir heute ein gutes Spiel gemacht, uns durch die eigenen Fehler aber nicht belohnt, sodass das Unentschieden berechtigt ist." Besonders verärgert war Torhüter Daniel Heuer Fernandes, der drei Gegentore einstecken musste. "Die Art und Weise, wie wir uns phasenweise präsentiert haben, darf uns nicht passieren. Wir sind viel hinterhergelaufen und waren nicht mutig genug." Nach dem 1:3 schien das Spiel entschieden zu sein, doch dann habe sich sein Team "das geholt haben, was wir von Anfang an wollten."

"Das müssen wir aufarbeiten"

Mit Willen und Leidenschaft ist der HSV doch noch zurückgekommen. Dabei war ihnen das Spielglück zugetan, als FCK-Torwart Julian Krahl einen langen Ball von Miro Muheim unterschätzte. "Ich wollte den Ball lang in den Sechzehner spielen und erst ganz am Schluss habe ich realisiert, dass er über den Keeper hinweg ins Tor geht", beschrieb Muheim seinen kuriosen Treffer zum 3:3. "Wir haben uns in der zweiten Hälfte echt gut zurückgekämpft und hatten immer den Glauben", lobte der Schweizer die Moral der Gäste.

Am Ende muss sich der HSV auch mit einem Punkt zufrieden geben, weil der Gegner in den Schlussminuten zwei klare Chancen hatte, um das Siegtor zu erzielen. "Wir haben uns diesen einen Punkt erkämpft und müssen nach dem Spielverlauf und dem wilden Ende auch damit leben", meinte Heuer Fernandes. Dennoch müssen die Hamburger vor allem auswärts mehr defensive Stabilität erreichen, um nach vier sieglosen Gastspielen auch mal wieder dreifach zu punkten. In dieser Hinsicht zeigte der FCK einige Schwächen auf. "Wir wollten ein so offenes Spiel mit so vielen Kontersituationen natürlich generell vermeiden. Das müssen wir aufarbeiten, sodass wir in der Restfeldverteidigung wieder besser werden," erklärte Muheim.

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