Wende gegen die Hertha? Schwartz: "Ja, weil ich immer optimistisch bin"
Das unglückliche Pokalaus gegen Nürnberg war die wettbewerbsübergreifend vierte Niederlage in Folge für den in der Liga auf Platz 15 abgerutschten F.C. Hansa. Dementsprechend groß ist der Druck vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC. Trainer Alois Schwartz präsentierte sich auf der Pressekonferenz dennoch demonstrativ positiv gestimmt.
Setzt Schwartz auch in der Liga auf eine Viererkette?
"Es ist schön zu sehen, wie die Mannschaft arbeitet, wie sie lebt, wie sie spielt, das macht dann schon Freude", betonte Schwartz, um anschließend nachzuschieben, was aktuell das Problem sei: "Nur leider spiegelt sich das noch nicht im Ergebnis wider. Letztendlich sind wir in einem Ergebnissport, das wissen wir auch." Es komme gerade "knüppeldick", dass seine Mannschaft wiederholt trotz guter Leistungen am Ende mit leeren Händen dasteht. So auch im DFB-Pokal gegen Nürnberg, wo Hansa in der 90.+5. Minute den Ausgleich kassierte und anschließend in der Verlängerung unterlag. "Wir müssen aus der Spirale nach unten wieder herauskommen", definierte Schwartz das Ziel. Der Weg dazu sei, sich auf die positiven Dinge zu stützen.
Einer dieser positiven Aspekte war die Systemumstellung gegen Nürnberg, als Schwartz erstmals als Hansa-Trainer von Beginn an auf eine Viererkette setzte. Wie seine Mannschaft das neue System umgesetzt hat, habe ihm "gut gefallen", lobte der 56-Jährige. Konkret: "Im Mittelfeld war es belebender, wir hatten viele Ballkontakte." Die Folge waren zwei "sehr sehr gut herausgespielte Tore". Auch die bessere Strafraumbesetzung sei ein Pluspunkt. Ob er nun auch gegen die Hertha auf eine Viererkette setzen wird, ließ Schwartz zwar offen, es ist jedoch davon auszugehen, dass dies der Fall sein wird.
"Jede Mannschaft in dieser Liga hat ihre Probleme, auch die Hertha"
Davon dass das Spiel gegen die Berliner ein Endspiel - möglicherweise auch um seinen Job - sei, wollte Schwartz nichts wissen. Gleichwohl betonte er, dass es sich um ein "richtungsweisendes Spiel" handle: "Für den Verein, für die Fans, für alle ist das ein sehr wichtiges Spiel." Auch wenn die Kritik in Teilen der Fankreisen zuletzt lauter geworden ist, ist sich Schwartz sicher, dass der Rostocker Anhang die Mannschaft im ausverkauften Ostseestadion gewohnt lautstark unterstützten wird: "Die Fans haben ein Gespür und merken, dass die Mannschaft lebt und alles gibt."
Auf die Frage warum ausgerechnet gegen die formstarke Hertha - die Berliner konnten fünf der letzten sieben Spiele gewinnen, darunter auch ein 3:0 im Pokal gegen Bundesligist Mainz 05 - die Wende gelingen solle, antwortete Schwartz selbstbewusst: "Weil ich immer optimistisch bin." Bei den Berlinern habe sich zwar "mit Reese und Tabakovic ein starkes Duo gefunden", dennoch ist sich Schwartz sicher, dass "jede Mannschaft in dieser Liga ihre Probleme hat". Das Ziel sei daher, "in diese Probleme reinzustoßen". Dabei verwies Schwartz auf die "starke zweite Halbzeit gegen Düsseldorf", als seine Mannschaft die Fortuna "an die Wand gespielt" habe. Wichtig sei vor allem, dass seine Mannschaft 90 Minuten konzentriert auftrete und alles in die Waagschale werfe.
"Wir brauchen am Sonntag 100% Energie auf dem Platz"
Dass die 120 Minuten Pokalfight am Mittwoch der Mannschaft noch in den Knochen stecken, ist Schwartz dabei durchaus bewusst. Entsprechend wurde das Mannschaftstraining erst wieder am heutigen Freitag aufgenommen, gestern sind die Spieler nur Rad gefahren. Zur Personalwahl äußerte sich Schwartz wie folgt: "Man hat bisschen was im Kopf, man denkt sich was, aber ich muss trotzdem noch schauen, wie frisch wer ist. Wir brauchen am Sonntag 100% Energie auf dem Platz." Für Oliver Hüsing, der seinen Sehnenriss mittlerweile auskuriert hat, kommt das Spiel am Sonntag wohl noch zu früh.