Club-Debakel gegen Düsseldorf: "Heute ist jedes Wort zu viel"
Mit einem Sieg hätte der 'Club' an die Aufstiegsränge heranrücken können, doch es kam ganz anders: Im Schneetreiben von Nürnberg kam die Fiel-Elf gegen Fortuna Düsseldorf komplett unter die Räder und musste eine herbe 0:5 Niederlage hinnehmen - die zweite Klatsche in Folge.
"Völlig gebrauchter Tag"
Nach dem 1:4 in Karlsruhe vor der Länderspielpause wollten die 'Cluberer' unbedingt wieder in die Erfoglsspur zurückkehren. Dass der Spielplan eine Partie gegen Fortuna Düsseldorf vorsah, dürfte den Nürnbergern dabei sehr gelegen gewesen sein, schließlich konnten die Franken die letzten fünf Partien gegen die Rheinländer für sich entscheiden. Von einem Lieblingsgegner war dieses Mal allerdings nichts zu sehen: Während sich die Fortuna laut Gästetrainer Daniel Thioune "in einen Rausch" spielte und phasenweise das "perfect game" ablieferte, ließ der 'Club' jegliche Grundtugenden vermissen - und kassierte folglich die zweite heftige Packung in Folge.
Das 0:5 sei auch "in der Höhe verdient", urteilte Christian Mathenia nach dem Spiel. Seine Mannschaft habe einen "völlig gebrauchten Tag" erwischt, ja sogar "versagt". Entsprechend hart fiel das Fazit des Keepers aus: "Heute ist eigentlich jedes Wort zu viel, weil wir einfach als gesamte Mannschaft nicht auf dem Platz waren. Darüber müssen wir uns morgen unterhalten."
"Spielunterbrechung darf nicht als Ausrede gelten"
Doch wie konnte es passieren, dass der 'Club' in dieser bisher eigentlich guten Saison nun dermaßen auseinander fiel? "Wir haben gegen den Ball entscheidende Duelle verloren, haben uns zu leicht ausspielen lassen und waren nicht konsequent genug", versuchte sich Trainer Cristian Fiél an der Ursachenforschung: "So kommt dann so ein Ergebnis zustande." Gleichzeitig war dem 43-Jährigen wichtig, die Niederlage richtig einzuordnen: "Wir sind lange genug dabei, um zu wissen, dass es solche Tage mal gibt". Anstatt in Panik zu verfallen, wolle Fiel das Spiel so wie jede andere Partie aufarbeiten und analysieren.
Florian Flick betonte, dass die lange Spielunterbrechung beim Stand von 0:0, die durch einen Schiedsrichterwechsel vonnöten war, nicht als Ausrede herhalten dürfe. "Ich will die Unterbrechung nicht als Ausrede verwenden. Düsseldorf hatte sie genauso und daran hat es nicht gelegen." Vielmehr ärgerte sich der defensive Mittelfeldspieler daüber, dass die ersten beiden Gegentore nach Flanken fielen, obwohl die Verteidigung von Flanken unter der Woche noch im Fokus gestanden hatte. "Dass du dann trotzdem die Tore so kassierst, tut schon weh", ärgerte sich Flick. Insgesamt müsse es die Mannschaft "schleunigst abstellen, so einfache Gegentore zu kassieren".
Terminkalender und U17-Weltmeister Jeltsch als Hoffnungsmacher
Bei allem Frust über die bittere Niederlage, blieb den Nürnberger fast nur der Terminkalender, der bereits am kommenden Dienstag das Pokalspiel gegen den 1.FC Kaiserslautern bereit hält, als positiver Aspekt. Mit einem Einzug ins Pokal-Viertelfinale könnten die Franken schnell für die nötige Rehabilitation sorgen. Flick betonte allerdings, dass dafür "ein ganz anderes Auftreten" vonnöten sei.
Aus dem fernen Indonesien gab es an diesem Samstag dann tatsächlich noch eine positive Nachricht für den 'Club': Nachwuchstalent Finn Jeltsch konnte sich mit der U17 Auswahl des DFBs zum Juniorenweltmeister küren. Im Finale gegen Frankreich stand der Verteidiger so wie in jedem Turnierspiel in der Startelf. Fiel: "Ich freue mich unfassbar für den Jungen. Das ist etwas Außergewöhnliches. Davon wird er noch seinen Enkeln erzählen." Ob der 17-Jährige schon bald die Chance bekommt, die anfällige Defensive der Profimannschaft zu stabilisieren?