"Habe null Ansatz für Kritik": F95 spielt das "Perfect Game"
Cheftrainer Daniel Thioune hat keine Kritik für Fortuna Düsseldorf übrig. In Nürnberg (5:0) feierte seine Mannschaft ein weiteres Schützenfest in dieser Saison. Nun sind die Rheinländer wieder dick im Geschäft, was die Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen angeht - und der Torriecher von Vincent Vermeij nimmt Fahrt auf.
"Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll"
Wenn die Fortuna gewinnt, dann gewinnt die Fortuna meist richtig hoch - abgesehen von einem 1:0-Sieg gegen Hertha BSC am 1. Spieltag haben die Düsseldorfer bei einem dreifachen Punktgewinn nie weniger als drei Tore geschossen. In Nürnberg folgte daher sogar der zweite 5:0-Sieg der Saison. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", freute sich Daniel Thioune über den Erfolg seiner Mannschaft. Das Haar in der Suppe war für den Cheftrainer nicht zu finden: "Ich habe null Ansatz für Kritik. Es war ein reifer Vortrag. Am meisten freut mich, dass wir zu Null gespielt haben."
Allein Vincent Vermeij brauchte nur 61 Minuten, um einen Dreierpack zu schnüren. Fünf von zehn Toren in den letzten beiden Spielen gehen auf das Konto des Niederländers. "Es ist mega, dass wir so einen Sieg eingefahren haben und uns heute beim Abendessen mit einem Lächeln im Gesicht in die Augen schauen können", war Vermeij daher auch stolz auf die Leistung. Und der 29-Jährige wusste, was das bedeutet: "Wir haben heute und letzte Woche gezeigt, dass wir guten Fußball spielen können. Wir sind jetzt oben mit dabei, aber es ist alles brutal eng. Wir müssen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und einfach so weitermachen."
Ansage an die Spitzengruppe
Dabei war ein hoher Sieg in Nürnberg gar nicht zu erwarten. Die letzten fünf Begegnungen zwischen beiden Klubs ging stets an den FCN. "Wir hatten großen Respekt vor dem fußballerischen Ansatz des 1. FC Nürnberg, uns dementsprechend intensiv mit dem Gegner beschäftigt und an ihn angepasst", erklärte Thioune sein Erfolgsrezept. Ein überraschender Kniff der Düsseldorfer war es, dass mit Christos Tzolis und Felix Klaus zwei Leistungsträger - die unter der Woche kürzer treten mussten - nicht zur Startelf gehörten. Aber Thiounes Idee ging auf: "Wir haben ohne klassische Flügelspieler gespielt, wollten unser Mittelfeld heute stärken und das ist uns ausgesprochen gut gelungen."
So war die Fortuna in den Augen des Cheftrainers ziemlich nah dran am "Perfect Game". Oder wie Shinta Appelkamp es ausdrückte: "Mit dem 5:0 haben wir eine Ansage gemacht, das ist einfach nur geil." Zwei Niederlagen in Folge hatten Düsseldorf um eine bessere Ausgangsposition im letzten Drittel der Hinrunde gebracht, doch mit 27 Punkten ist die Fortuna nun wieder an die Spitzengruppe herangerückt. Ein Zähler trennt die Thioune-Elf vom Aufstiegs-Relegationsrang, zwei Punkte fehlen zum direkten Aufstiegsplatz. Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) wartet in Düsseldorf das Spitzenspiel gegen Holstein Kiel.