Platzverweis erzürnt Schwartz: "Sind im Fußball und spielen kein Halma"
Hansa Rostock musste gegen Schalke 04 eine weitere Niederlage einstecken und fiel auf den Relegationsplatz zurück. Knackpunkt der Partie war die durch Fankrawalle verursachte Unterbrechung und die daran anschließend rote Karte gegen Rostocks Junior Brumado, die den Trainer auf die Palme brachte.
"Dann ist vieles maximal unglücklich für uns gelaufen"
Viel Druck war auf dem Duell mit dem direkten Konkurrenten. Entsprechend heiß und umkämpft ging es auf dem Platz her. "Wir haben von Anfang an ein sehr emotionales Spiel gesehen. Bis zur großen Unterbrechung hat sich alles zwischen den Strafräumen abgespielt", meinte Schwartz auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff. Sein Team gestaltete die Partien offen und ließ den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. "Je länger das Spiel ging, desto ballsicherer und passsicherer sind wir geworden."
Im Anschluss an ein Foul von Junior Brumado in der 40. Minute, wofür der Stürmer die gelbe Karte sah, unterbrach der Schiedsrichter wegen den Tumulten auf den Rängen das Spiel. "Dann ist vieles maximal unglücklich für uns gelaufen", resümierte Schwartz. Denn bevor der Wiederbeginn erfolgte, sah sich der Unparteiische die Szene mit Brumado erneut am Monitor an und zeigte dem Brasilianer sodann die rote Karte. Eine Entscheidung, die Schwartz in keinster Weise nachvollziehen konnte. "Junior geht in den Mann rein, aber der Ellbogen ist nicht draußen, der Arm ist angelegt. Dadurch, dass der Spieler nur 1,70 groß ist, bekommt er die Schulter ins Gesicht."
"Für mich zählt aber der 34. Spieltag"
Es war nicht die einzige Situation, die er gänzlich anders einschätzte als der Spielleiter. "Ich bewerte das ähnlich wie das Laufduell kurz vor Schluss zwischen Schumacher und Kalas. Beide gehen Schulter an Schulter und der Schiri bewertet gar nichts, obwohl es eigentlich ein klares Foul ist, weil er nur gegen den Mann geht." Daraufhin sah auch ein Rostocker Co-Trainer die rote Karte. "Angeblich hat er zu emotional reagiert und dass das eine rote Karte ist, finde ich auch ein bisschen überzogen. In so einer Situation kann man auch mal ein Buch wegwerfen oder eine Flasche wegschmeißen."
Aktuell läuft vieles gegen die Kogge, die auch mit großen Verletzungspech zu kämpfen hat. Svante Ingelsson fehlte wegen einer Mandelentzündung und der letzte gelernte Rechtsverteidiger Jannis Lang verrenkte sich im Abschlusstraining den Rücken. Daher musste Schwartz die Abwehr umbauen und Jonas David auf ungewohnter Position aufbieten. Zu allem Überfluss kassierte Alexander Rossipal kurz vor Schluss noch die fünfte gelbe Karte und wird beim Hinrundenausklang in Paderborn fehlen. "Es ist nicht förderlich, wenn man ständig wechseln muss." Durch die Niederlage hat Hansa den Tiefpunkt im bisherigen Saisonverlauf erreicht, rangiert nun auf Platz 16. Diese Momentaufnahme möchte der Trainer allerdings nicht überbewerten. "Es wiegt schwer, dass wir hier nicht die Punkte geholt haben. Für mich zählt der 34. Spieltag."