Speidel frustriert: "Mit der Roten Karte ist das Spiel entschieden"

Das 0:3 beim SC Paderborn im letzten Spiel vor der Winterpause war ein erneuter Nackenschlag für den F.C. Hansa Rostock. Für Interimstrainer Uwe Speidel war es das einzige Spiel an der Seitenlinie des FCH.

Bitterer Start für Nils Körber

Gerne wird von Journalisten und Spielern nach Niederlagen der eine Moment gesucht, in dem das Spiel gekippt ist, der es entschieden hat. Besonders wenn dieser Moment nicht so leicht zu definieren ist, werden andere Szenen als Argumente herangezogen. Im gestrigen Fall, als der FCH durch das 0:3 in Paderborn seinen Abwärtstrend der vergangenen Wochen weiter fortsetzte, war absolut klar, welche Situation das Spiel zu Ungunsten der Rostocker entschied.

In der 63. Spielminute, nur fünf Minuten nach der Wiederaufnahme des von Krawallen geplagten Spiels, holte Torwart Markus Kolke den Paderborner Stürmer Ilyas Ansah an der Strafraumgrenze unsanft von Beinen, bekam nach VAR-Check glatt Rot und Nils Körber erhielt seine Chance im Tor der Ostseestädter. Der konnte den Freistoß von Muslija nicht festhalten und die Messe war nach Obermairs Nachschuss gelesen. Interimstrainer Uwe Speidel fasste sich in seiner Spielanalyse entsprechend kurz: "Das Spiel war mit der Roten Karte entschieden. Durch die Unterbrechung und die Rote Karte haben wir unser gutes Spiel nicht über die ganze Zeit gezeigt." Auch wenn sein Team im weiteren Verlauf noch zu Halbchancen kam, war Speidel mit dem Platzverweis im Prinzip klar, wie der weitere Verlauf aussehen würde: "Das wir gegen so eine spielstarke Mannschaft wie Paderborn dann nur noch wenige Möglichkeiten haben würden, war klar."

Situation war nach Wiederaufnahme des Spiels "für beide gleich"

Die Schuld für die Pleite auf die erneute Unterbrechung zu schieben, das war dem 52-Jährigen aber deutlich zu einfach, schließlich mussten beide Mannschaften mit der ungewöhnlichen Situation umgehen: "Die Situation war für beide Teams gleich. Wir haben es gut weggesteckt, Paderborn hat es ähnlich gut weggesteckt. Das Spiel wurde fortgesetzt, wir haben es am Ende aber schlechter gemacht als Paderborn." Alles schlechtreden, wie man es nach einem 0:3 erwarten könnte, wollte der vorige Jugendtrainer der Hanseaten dann aber nicht. Besonders die Defensivabteilung fand sein Lob: "Nach hinten muss ich den Jungs ein Kompliment machen. Auch wenn Paderborn noch Chancen hatte, haben wir alles getan, um zu verhindern, dass die Niederlage noch höher ausfällt."

Für Speidel selbst wird es das einzige Spiel als Chef der Rostocker bleiben. Der Verein sucht derzeit unter Hochdruck nach einem neuen Übungsleiter. Dieser soll spätestens zu Beginn der Vorbereitung am 2. Januar gefunden sein. Für Hansa beginnt die Rückrunde am 20. Januar beim 1. FC Nürnberg. Der SC Paderborn empfängt einen Tag später die SpVgg Greuther Fürth.

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