Mohr nach Megapatzer untröstlich: "Sorry, das ist mein Fehler"
Zufriedene Gesichter fand man auf Seiten der Schalker nach dem 2:2 im Hinrundenfinale gegen Greuther Fürth so gut wie keine. Zu unnötig war der Punktverlust gegen das Kleeblatt. Wieder einmal hatte S04 aufgrund individueller Fehler Punkte liegen gelassen. Besonders einer stach heraus.
Mohr wird "zwei, drei Tage benötigen, um das zu vergessen"
Würde man den Duden mit Bildern versehen, um die Erläuterungen noch weiter zu präzisieren und zu veranschaulichen, so könnte man seit gestern Abend 20:06 Uhr ein Bild vom Schalker Verteidiger Tobias Mohr neben dem Wort "untröstlich" einfügen. Denn das ist wohl das treffendste Adjektiv, um die Gefühlslage des 28-Jährigen nach seinem katastrophalen Aussetzer gegen Greuther Fürth zu beschreiben. Nach Fährmanns Faustabwehr landete die Kugel beim Stand von 2:1 vor seinen Füßen und er hätte sie nur weghauen müssen. Stattdessen schaute er aber gedankenverloren durch die Weiten des Stadions und bemerkte nicht, wie sich Simon Asta heranpirschte und unbedrängt zum 2:2 einschoss.
Für Trainer Karel Geraerts war die Situation natürlich genauso bitter, auch er hätte gerne dreifach gepunktet, zumal sein Team bereits in der ersten Hälfte schon einmal die Führung abgegeben hatte. Dennoch hielt er die Hand schützend über seinen Spieler und gab kurz den Inhalt eines Gesprächs mit ihm zu Protokoll: "Er hat mir gesagt: Sorry, das mein Fehler. Ich habe geantwortet: Kein Problem, dafür sind wir ein Team. Wir stehen zusammen. Danach habe ich ihn aber alleine gelassen. Er wird sicher zwei, drei Tage benötigen, um das zu vergessen. Das Leben geht aber weiter, er wird nicht der letzte Spieler im Fußball sein, dem ein Fehler passiert." Trotz mehrerer Nachfragen wollte Mohr selbst – verständlicherweise – nicht mit den Reportern ins Gespräch kommen.
Terodde selbstkritisch: "Den muss ich machen"
So bitter der Ausgleich auch war, Schalke hätte schon in der ersten Halbzeit für eine bessere Ausgangssituation sorgen können. Nach der Führung durch Kopp hatte Terodde kurz vor dem Pausentee den Riesen zum 2:0 auf dem Fuß, konnte die Kugel aber aufgrund eines Aufsetzers nicht ordentlich verarbeiten und zeigte sich im Nachhinein selbstkritisch: "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht, auch ich hatte eine Riesenchance, als Kenan sehr gut für mich rüberlegt. Da gibt es keine Ausreden, den muss ich machen. Das tut ein bisschen weh." Auch Trainer Geraerts sah die Chance mit als spielentscheidend an: "Das 1:0 ist zu einem guten Zeitpunkt gefallen, leider haben wir es in der ersten Halbzeit verpasst, den zweiten Treffer nachzulegen. Dann wäre es ein anderes Spiel geworden."
Für Schalke 04 geht nun eine Hinrunde zu Ende, die insgesamt mehr Tief- als Höhepunkte zu bieten hatte. Nur drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Im neuen Jahr legen die Königsblauen am Samstag, 20. Januar los – abends um 20:30 Uhr gegen den HSV. Greuther Fürth reist indes einen Tag später zum zuletzt stark aufspielenden SC nach Paderborn.