"Wahnsinn": Kaiserslauterns Jean Zimmer kann es nicht fassen

Der 1. FC Kaiserslautern hat den Rückrundenauftakt beim FC St. Pauli mit 0:2 in den Sand gesetzt. Für die Roten Teufel war es die achte Niederlage in Folge. Besonders eine Szene dürfte sich auf längere Zeit im kollektiven Gedächtnis der FCK-Fans eingebrannt haben.

Ungenutzte Vierfach-Chance schmerzt besonders

Es lief die 53. Minute im Hamburger Millerntor-Stadion. St. Pauli führte mit 1:0, Kaiserslautern war gut im Spiel. Marlon Ritter brachte die Kugel aus 20 Metern von halbrechts in die Box. Der Ball klatschte erst an den langen Pfosten, dann vor die Füße von Touré, der ihn an die Latte schoss. Von dort landete das Spielgerät vor den Füßen von Elvedi, der am auf der Linie stehenden Saliakas scheiterte und schließlich bolzte Tachie die Kugel über das Tor – vier erfolglose Torversuche in handgestoppten fünf Sekunden dürften dem FCK einen unrühmlichen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde sichern.

Für Jean Zimmer war es "Wahnsinn, dass die Chancen zum Ausgleich nicht reingingen". Er schob hinterher: "Machen wir da das 1:1, ist das Spiel wieder komplett offen." So aber haben sich die Roten Teufel die erneute Pleite selbst zuzuschreiben. Denn die Vierfach-Chance zu Beginn der zweiten Halbzeit stand exemplarisch für einen Wucher, den der FCK mit seinen Möglichkeiten betrieb. Auch Filip Karloc stieß ins gleiche Horn: "Und wenn wir das 1:1 machen, dann wird das Spiel ein anderes. Wir bräuchten einfach etwas mehr Glück." Sein Trainer Dimitrios Grammozis war ähnlich bedient nach dem Spiel. Zumal direkt nach der Megachance das vorentscheidende 0:2 fiel: "Heute war das Momentum nicht auf unserer Seite, wir hatten die Chancen zum Ausgleich, die Möglichkeit, das Spiel auf unsere Seite zu kippen. In dieser Phase hatten wir auch besser Zugriff. Nach dem 0:2 war es dann schwer, zurückzukommen."

Lautern haut sich die Bälle fast selbst rein

Nichtsdestotrotz war die Tatsache, dass der FCK da schon mit 0:1 zurücklag, eigenen Unzulänglichkeiten geschuldet. So nutzten die Kiezkicker bei ihrer Führung gleich mehrere Fehler in der Lautrer Defensive aus. Grammozis sah trotz allem einen Fortschritt in der Defensivleistung, nur ein Aspekt fehlte ihm: "Wir standen so, dass St. Pauli Probleme hatte, gefährlich nach vorne zu kommen, vor allem in der ersten Halbzeit. Wir haben auf eine große Kompaktheit in der Mitte gesetzt und es defensiv auch wieder ein Stück besser gemacht als zuletzt. Wir müssen aber in den wichtigen Momenten brutaler sein."

Für Lautern wird die Situation immer prekärer, zumal andere Mannschaften im Tabellenkeller fleißig punkten, siehe Eintracht Braunschweig. Die nächste Chance einen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen, bietet sich am Freitagabend, dann gastiert der FC Schalke 04 am Betzenberg. St. Pauli muss zum Spitzenspiel nach Düsseldorf.

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