Neue Stabilität als Trumpf: HSV gewinnt auf Schalke

Offensiv wusste der HSV in der Hinrunde oft zu überzeugen - das Problem lag meistens auf der anderen Seite des Spielfeldes. Gegen Schalke bewiesen die Hamburger nun, dass sie auch die Kunst des stabilen Verteidigens beherrschen. Durch den souveränen 2:0 Auswärtssieg rücken sie an die direkten Aufstiegsplätze ran. 

Defensive stand im Trainingslager im Fokus

Bei der Analyse der Hinrunde war das Hauptproblem des HSV schnell ausgemacht: Die Hanseaten kassierten zu viele Gegentore. Dem Folge tragend wurde der Fokus der Wintervorbereitung gewählt: "Wir haben im Trainingslager wirklich sehr hart an der Defensive gearbeitet", erklärte Innenverteidiger Stephan Ambrosius. Und genau diese harte Arbeit scheint sich nun auszuzahlen. Gegen die prominent besetzte Schalker Offensive um Ex-HSVer Simon Terodde ließen die Rothosen nur wenig zu. "Die Sachen, an denen wir in der Winterpause gearbeitet haben, haben wir sehr gut umgesetzt. Die Jungs haben vor allem die Standards überragend wegverteidigt", lauteten die lobenden Worte von Trainer Tim Walter.

Und natürlich durfte auch das Glück des Tüchtigen nicht fehlen: "In der zweiten Halbzeit hatten wir auch das eine oder andere Mal Glück", gestand Ambrosius, der dabei vor allem die drei Schalker Aluminiumtreffer im Kopf gehabt haben dürfte. Doch am Ende leutete neben dem Schalker Wappen eine Null auf der Anzeigetafel. Das sei kein Zufall gewesen, befand Kapitän Jonas Meffert: "Wir haben nicht umsonst zum achten Mal zu null gespielt", um anschließend die Gründe anzuführen: "Wir haben uns voll reingehängt, alle wollten verteidigen und dann ist es eben auch nicht leicht für den Gegner, ein Tor zu erzielen."

"Das war das erste Kopfballtor meiner Karriere"

Da der HSV zudem einmal mehr bewies, dass er dank der großen individuellen Qualität vorne jederzeit dazu in der Lage ist, selbst zuzustechen, stand am Ende ein erstaunlich souveräner 2:0 Sieg zu Buche. Gerade der Vergleich zum Hinspiel - nach einem wilden Ritt gewann der HSV mit 5:3 - war eine deutliche Reifesteigerung auszumachen. Auf Basis einer stabilen Defensive vorne eiskalt zuzuschlagen - dieses Konzept hat Potential. "Ich bin zufrieden mit uns, auf dieser Leistung können wir aufbauen", fand auch Ambrosius.

"Wir haben die Tore super herausgespielt. Dort zeigt sich unsere Qualität", lobte Meffert. Das 0:1 war dabei ein ganz besonderes Tor für Immanuel Pherai, der bisher in erster Linie für seine feine Technik und nicht für sein Kopfballspiel bekannt war. Doch nach einer perfekten van der Brempt-Flanke war der Niederländer per Kopf zur Stelle. "Das war das erste Kopfballtor meiner Karriere", freute er sich nach dem Spiel. Mitte der ersten Halbzeit sorgte Laszlo Benes dann bereits mit einem trockenen Linksschuss für den Endstand. Das Fazit des Slowaken: "Es war ein sehr souveränes Spiel von uns. Wir waren hinten sehr kompakt, haben gut verteidigt." Selbst beim Siegtorschützen lag der Fokus also auf der neuen Hamburger Stabilität. Durch den Sieg rückt die Walter-Elf bis auf einen Zähler an den Tabellenzweiten aus Kiel ran.

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