"Liefern so einen Dreck ab": Schalke nach 1:4-Debakel fassunglos

Am Betzenberg von Kaiserslautern erlebt der FC Schalke 04 ein Spiel des Grauens. Nach der 1:4-Niederlage gegen die Roten Teufel fehlte den Verantwortlichen das Verständnis für die Leistung der Mannschaft. Cheftrainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots suchten Erklärungen. Die Sorgen im Abstiegskampf sind zurück.

"Müssen sehen, wo wir stehen"

Ehrlicherweise, so leitete Karel Geraerts seinen Kommentar zum Spiel in der Pressekonferenz nach dem Debakel in Kaiserslautern ein, habe er zur Partie nichts zu sagen. Der FC Schalke 04 sei nicht bereit für das Spiel gewesen. "Das ist meine Verantwortung. Ich werde in den Spiegel schauen und mich fragen, wie das passieren konnte", erklärte der 42-jährige Belgier sinngemäß. Klar war ihm: mit der gezeigten Abwehrarbeit, in der Schalke nahezu sämtliche Zweikampfbereitschaft vermissen ließ, habe die Mannschaft grundsätzlich wenig Chancen auf erfolgreiche Ergebnisse.

Dabei wird es nach der 1:4-Niederlage beim FCK umso wichtiger, dass die Königsblauen schnell wieder in die Punkte kommen. "Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen ankommen und sehen, wo wir stehen. Und dann lernen, dafür zu fighten, was wir erreichen wollen", ergänzte Geraerts bei "Sky". Durch die Niederlage beim direkten Konkurrenten ist Schalke im Tabellenkeller wieder abgerutscht. Drei Punkte trennen S04 vom Abstiegs-Relegationsplatz und einem direkten Abstiegsplatz. Braunschweig und Rostock haben jedoch noch die Chance, an diesem Spieltag punktetechnisch gleichzuziehen.

"Sind mitten im Abstiegskampf"

Wie reagieren die Verantwortlichen auf die Nicht-Leistung in Lautern? "Gegen Hamburg fand ich es noch vernünftig, aber heute waren sieben, acht Spieler schlicht nicht auf ihrem Level", zeigte sich auch Sportdirektor Marc Wilmots vom Auftritt der Königsblauen überrascht - und schockiert. Der "Eurofighter" hatte lediglich beim Ausgleichstreffer von Darko Churlinov (51.) kurz die Hoffnung, dass "wir da sind". Doch es folgten drei Gegentore. Wilmots warnte eindringlich: "Vielleicht sind es Kopfprobleme, Angst. Jetzt ist auf jeden Fall eine schwere Zeit für Schalke 04. Es ist sind zwar noch viele Spiele, aber wir sind mitten im Abstiegskampf."

Die Ursache für die desolate Leistung scheint vielfältig. Spurlos ging die Niederlage nicht an der Gelsenkirchner Mannschaft vorbei. "In den Zweikämpfen waren wir nicht da. Lautern war viel griffiger, wir kommen immer zu spät", erkannte auch Kenan Karaman, dass es insgesamt zu wenig von den Königsblauen kam. Der Unmut der Fans sei eine logische Folge: "Sie reisen fünf, sechs Stunden an und wir liefern dann so einen Dreck ab." Das Team müsse sich "jetzt den Arsch" aufreißen, fand der Angreifer, das "ABC des Fußballs" habe man laut Geraerts vergessen. Eine Reaktion auf dem Rasen steht bis zur kommenden Woche aus.

Können Transfers helfen?

Möglicherweise wird sich das Gesicht der Mannschaft bis zum Transferschluss noch verändern. Am kommenden Mittwoch folgt der Deadline-Day. Doch wo soll Wilmots zuerst anpacken? "Es ist natürlich einfach für mich zu sagen, dass ich den Kader nicht gebaut habe", ordnete der Sportdirektor die Lage ein. "ber wir müssen Vertrauen haben und alles andere vergessen. Wir haben wenig Geld, haben nicht so viele Möglichkeiten, also müssen wir es mit diesem Kader schaffen, und das werden wir auch machen." An der Arbeit von Geraerts läge es nicht, so viel Zuspruch erhielt der Coach vom neuen Kaderplaner. Eine Lektion bekam S04 dennoch in Lautern erteilt.

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