"Wahnsinniger Abend": Kastenmeier pariert doppelt fürs Halbfinale

Fortuna Düsseldorf steht im Halbfinale! Obwohl die Mannschaft von Daniel Thioune in der 120. Spielminute noch den Ausgleich kassierte, blieben die Rheinländer im Elfmeterschießen cool. Zum Helden wurde Florian Kastenmeier - indem er einen Versuch gleich zweimal parierte.

"Das heute war etwas Historisches"

Fortuna Düsseldorf bucht das erst DFB-Pokal-Halbfinale seit 28 Jahren. Im Zweitliga-Duell mit dem FC St. Pauli setzten sich die Landeshauptstädter gegen den Tabellenführer des Unterhauses durch. "Ich werde noch ein paar Nächte brauchen, um das alles zu realisieren. Es war ein wahnsinniger Fußballabend. Das sind die Abende, von denen man als Jugendlicher träumt. Das heute war etwas Historisches für die Fortuna und eine Leistung des gesamten Vereins", sprudelte es nur so aus F95-Kapitän Andre Hoffmann heraus. Die Emotionen waren kaum in Worte einzufangen.

Schon das erste Tor des Abends durch Vincent Vermeij leitete einen dramatischen Abend ein, denn statt Elfmeter für Düsseldorf entschied Schiedsrichter Sascha Stegemann zunächst auf Abseits gegen die Fortuna. Der Videoassistent korrigierte. Der FC St. Pauli kam in der zweiten Hälfte zurück, ehe Düsseldorf in der Verlängerung von einem Torwartfehler profitierte. Doch die Kiezkicker erzielten in der 120. Spielminute erneut den Ausgleich - und hatten das Momentum dann eigentlich auf ihrer Seite. "Der Rest war Drama und Emotionen. Wenn man in der 120. Minute noch einen Gegentreffer bekommt, ist es sehr schwer, zurückzukommen. Entsprechend stolz bin ich auf meine Mannschaft", so Daniel Thioune nach Abpfiff.

"Völlig unangemessen"

Der entscheidende Elfmeter, ein Versuch von Christos Tzolis im trickreichen Panenka-Style, glückte. "Ich bin kein Freund davon und ich finde nicht, dass das respektvoll dem Gegner gegenüber ist. Ich muss es darauf reduzieren, dass ich mich unfassbar darüber freue. Über die Art und Weise in dem Elfmeter nicht", ärgerte sich der F95-Coach nach Abpfiff im "ZDF" jedoch über einen "völlig unangemessenen" Schuss, wie er offen gestand. "Am Ende: Wer trifft, hat recht. Wer nicht trifft, hätte am Ende relativ lange Ohren von mir bekommen. Da wäre ich nicht so glücklich gewesen, aber jetzt muss ich es nehmen. Verbietet sich dann, vielleicht mit ihm zu schimpfen."

Heldenhaft wurde auch die Geschichte von Florian Kastenmeier, der beim Elfmeter von Marcel Hartel im Spiel noch erstarrt auf der Linie kleben blieb. Auch der späte Ausgleich wurmte den Torhüter. "Beim 2:2 muss ich aus dem Tor kommen. Dass ich das am Ende wiedergutmachen kann, ist einfach schön", analysierte der 26-Jährige nach Spielende. Es kam wieder zur Begegnung mit Hartel - und zwar gleich zweimal. Denn beim ersten Schuss, den Kastenmeier parierte, war der F95-Torwart zu früh von der Linie gestartet. Der Elfmeter wurde wiederholt - und wieder parierte Kastenmeier! Weil Tzolis verwandelte, war Fortuna weiter. "Uns ist bewusst, dass die Saison richtig groß werden kann. Wir hoffen jetzt auf ein Heimspiel im Halbfinale. Das hätten unsere Fans verdient", freute sich der Torhüter umso mehr.

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