Alles, was ihr zum 20. Spieltag wissen müsst

Der Deadline-Day ist vorüber, auf dem Transfermarkt wurde vielerorts kräftig nachgelegt! Insgesamt 81 Wechsel gingen in den letzten Wochen über die Bühne - und nun haben die Zweitligisten endgültig Gewissheit, auf welche Spieler sie bis zum Saisonende setzen können. Schaffen die Transferkönige aus Kaiserslautern einen Lauf? Hat der Hamburger SV für den Aufstieg nachgelegt? Kommt Hannover 96 ohne Neuzugänge aus? Wir geben einen Überblick für den 20. Spieltag.

Die Ausgangslage

Das Geschehen auf dem Transfermarkt dominierte die letzten Tage. Mit Darko Churlinov (FC Schalke 04), Masaya Okugawa (Hamburger SV), Aymen Barkok (Hertha BSC) und Konstantinos Stafylidis (Hansa Rostock) holten die Klubs zum Teil Spieler mit größerer Bundesliga-Erfahrung, um die Ziele oben wie unten in der Tabelle zu erreichen. Gleichzeitig wurde auch der skandinavische Markt stark bedient: Mit Erik Ahlstrand (FC St. Pauli), Alexander Bernhardsson (Holstein Kiel), Sveinn-Aron Gudjohnsen (Hansa Rostock) und Hampus Findell (Eintracht Braunschweig) zogen gleich vier Akteure aus der schwedischen Spitzenklasse im deutschen Unterhaus ein. Mit insgesamt sechs Zugängen ist zudem der 1. FC Kaiserslautern der unangefochtene Transfermeister des Winters. Wohin der Weg der Roten Teufel damit führt?

Mindestens schon einmal ins Halbfinale des DFB-Pokals. Im Zweitliga-Duell mit Hertha BSC (3:1) setzten sich die Lautrer souverän durch, was nach dem Liga-Erfolg gegen Schalke 04 (4:1) den positiven Trend der Grammozis-Elf bestätigte. Nicht umsonst betont der FCK-Coach jedoch, dass noch ein weiter Weg vor dem Klub liegt. Auch, weil beispielsweise Braunschweig schon den vierten Sieg in Folge feierte. Im zweiten Zweitliga-Viertelfinale setzte sich wiederum Fortuna Düsseldorf gegen den FC St. Pauli durch, was am vorherigen Wochenende in der Liga noch andersherum ausging. Das letzte Wort im Aufstiegsrennen scheint aber noch nicht gesprochen zu sein.

 

Fünf Spiele im Fokus

S04 gegen BTSV: Eintracht im Kellerduell oben auf?

Ein brisantes Duell in Gelsenkirchen steht an, denn schon in der Hinrunde offenbarte sich die königsblaue Misere mit dem Auftritt in Braunschweig. Jetzt tritt Schalke auch noch mit zwei Niederlagen im Gepäck an, während der Gegner gerade die Erfolgswelle reitet. Generell war auch S04 im Aufschwung, doch davon ist nach der Winterpause nichts mehr übrig. Ein wichtiger Faktor für Cheftrainer Karel Geraerts wird daher jetzt die Abwehr, die sich in Abwesenheit der Stammkräfte alles andere als sattelfest zeigte. Kann Churlinov zusammen mit Bergamo-Talent Brandon Soppy für frischen Wind sorgen?

Braunschweig hingegen muss eigentlich nichts anders machen, als in den vergangenen Wochen. Vier (!) Siege in Folge hatte dem BTSV wohl niemand zugetraut, doch die Eintracht hat sich mit dieser Erfolgsserie zum Team der Stunde gemausert. Von Licht am Ende des Tunnels kann beim BTSV gar nicht mehr die Rede sein, vielmehr plötzlich sind die Niedersachsen wieder mittendrin und könnten im Kellerduell ein weiteres Ausrufezeichen setzen. Wie Schalke besiegt werden kann, wissen die Braunschweiger schließlich schon.

St. Pauli gegen Fürth: Spitzenspiel am Millerntor

Unverhofft kommt oft: Am Hamburger Millerntor steigt das Spitzenspiel des Spieltags, indem sich der Tabellenführer mit seinem ersten Verfolger misst. In der Liga ist der FC St. Pauli in der kompletten Saison noch ohne Niederlage, doch unter der Woche lernten Cheftrainer Fabian Hürzeler und seine Mannschaft im Pokal das mittlerweile ungewohnte Gefühl einer Pleite kennen. Wie reagieren die Kiezkicker nun in der Liga? "Große Team stehen wieder auf" hatte der Coach sinngemäß nach dem Pokal-Aus gesagt. Daran wird der Spitzenreiter nun gemessen.

Die SpVgg Greuther Fürth muss sich jedoch in keinerlei Hinsicht verstecken. Seit neun Spielen sind auch die Kleeblätter ohne Niederlage, fuhren in dieser Zeit satte sieben Siege ein. Fürth hat sich die Entwicklung von jungen Spielern auf die Fahne geschrieben - und diese Entwicklung macht aus der Spielvereinigung derzeit ein Spitzenteam. Nun kann sich die Zorniger-Elf auch in einem Spitzenspiel beweisen. Bei einem Sieg wäre die Tabellenspitze nur noch einen Punkt entfernt.

Hertha gegen Hamburg: HSV wehrt sich gegen Frühlings-Blues

Bringt das Ende der Wechselfrist der Alten Dame wieder Kontinuität? Nach dem letzten Transferschluss startete die Hertha in der Liga richtig durch und entwickelte sich zu einem gefestigten Team, welches das obere Tabellendrittel angreifen konnte. Doch der Schwung ging in der Winterpause verloren - was nicht zuletzt weiter eng mit dem tragischen Tod von Präsident Kay Bernstein verknüpft ist. Ein glanzvolles Vermächtnis soll es sein, das die Berliner nun herrichten wollen. Ein Erfolg gegen den Hamburger SV wäre wohl ein willkommener Start in den Augen vieler Fans.

Beim Hamburger SV steht wiederum der Frühling im Fokus - eine Jahreszeit, in der sich die Elbestädter in der Vergangenheit oftmals selbst um den Aufstieg brachten. Umso größer waren Hohn und Spott nach der 3:4-Niederlage gegen Karlsruhe, weil der Einbruch beim HSV zum Klassiker zu verkommen droht. Mit Noah Katterbach (1. FC Köln) und Masaya Okugawa (FC Augsburg) legten die Verantwortlichen nach, um sich gegen die äußerlichen Einflüsse zu stemmen. Klar ist, dass der Druck auf die Spieler mit jedem weiteren Fehler unweigerlich wächst. Die Preisfrage ist daher, wie cool sich der HSV präsentieren kann.

SCP gegen F95: Ist Fortuna aus dem Winterschlaf erwacht?

Das neue Jahr startete auch für die Paderborner unbefriedigend, doch nach der Niederlage gegen Fürth (0:1) konnte der SCP zumindest einen Punkt in 75-minütiger Unterzahl in Osnabrück (0:0) sichern. Klar ist, dass die Paderborner noch nicht wieder in den Tritt gefunden haben - und nach dem Abgang von Florent Muslija (SC Freiburg) ist noch offen, wer in die Fußstapfen des Top-Scorers treten wird, um wieder in eine bessere Ausgangslage zu kommen. Hoffnung macht auf jeden Fall, dass der Saisonstart von den Ergebnissen her sehr ähnlich verlief, bis dann der Sieg gegen Düsseldorf in der Hinrunde folgte.

Will die Fortuna weiter oben dran bleiben, dann muss an der Pader schon ein Sieg nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale her. Welchen Schwung kann der Coup im Pokalwettbewerb im Liga-Alltag auslösen? In den Partien gegen Hertha (2:2) und St. Pauli (1:2) zeigten die Düsseldorfer, dass es gegen die Top-Teams der Spielklasse noch schwierig ist. Dass sie die Kiezkicker besiegen können, war dann am Dienstagabend klar. Und nicht zu vergessen: F95 bringt immer noch die beste Offensive der Liga mit, was anhand der schwankenden Leistungen nicht zu unterschätzen ist.

SVE gegen FCK: Lautern mit neuem Mut auf der Hut

Von schwankenden Leistungen sind die Elversberger zurzeit ein Stück weit entfernt, denn nach einem furiosen Verlauf in der Hinrunde hat sich die SVE nun wieder in Richtung der Gefahrenzone orientiert. Fünf Spiele in Folge ohne Sieg stehen auf dem Papier, darunter vier Niederlagen. Auf dem Transfermarkt haben die Saarländer mit einem Eins-zu-Eins-Tausch in der Innenverteidigung reagiert, indem Florian Le Joncour für Nico Antonitsch kam. Wie gut die Defensivprobleme damit behoben werden können, wird sich sogleich beim Aufeinandertreffen mit den Roten Teufeln zeigen.

Denn die Lautrer haben nach den letzten beiden Siegen gegen Schalke (4:1) und Hertha (3:1) durchaus ein Zeichen gesetzt. Gleich sechs Spieler wurden im Winter geholt, um den Abwärtstrend vor der Spielpause zu stoppen - und, weil die FCK-Verantwortlichen diese Transfers auch noch relativ zeitig umsetzten, scheint die Strategie nun erste Früchte zu tragen. Aber Lautern ist zugleich gewarnt, denn bei nur einem Punkt Vorsprung vor der Abstiegszone könnte jeder Rückschlag wieder teuer werden. Gerade gegen einen Gegner, der auch zurückschlagen will.

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