KSC fehlt das Selbstverständnis: "Können mit dem Punkt gut leben
Nach drei Siegen in Folge lag der Karlsruher SC am Freitagabend gegen Wehen Wiesbaden zweimal vorne, musste sich am Ende aber mit einem 2:2 begnügen. Doch obwohl der KSC zum wiederholten Male in dieser Saison eine Führung verspielte, lobte Trainer Christian Eichner seine Elf für die aktuelle Serie von acht ungeschlagenen Spielen.
"Wir mussten uns reinfuchsen"
Nach dem tollen Auftritt beim 4:3-Sieg über den Hamburger SV wollten die Badener vor heimischen Publikum unbedingt nachlegen. Doch der Gastgeber hatte seine Probleme mit dem aufmüpfigen Aufsteiger. "Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen. Wir mussten uns reinfuchsen", erklärte Eichner in der Pressekonferenz nach der Partie und stellte zunächst vor allem die Qualitäten des Gegners heraus. "Wiesbaden hat gut die Räume gefunden, hatte einen klaren Plan, wo sie hinkommen wollen." Mit zunehmender Spieldauer fand der KSC zu seinem Spiel, kam zu Chancen über Matanovic und Zivzivadze, wobei Letzterer die Führung markierte.
Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild, als das Heimteam erneut keinen Zugriff bekam und den Ausgleich kassierte. "In die zweite Halbzeit sind wir sehr schlecht reingekommen. Wir bekommen ein Tor nach einem Einwurf, wo wir zulegen müssen", bemängelte der Cheftrainer und haderte mit der Nachlässigkeit seiner Spieler: "Das sind klare Abläufe, die wir nicht umsetzen und das wird bestraft in der zweiten Liga." Die Mannschaft erholte sich aber schnell von dem Gegenschlag und legte fünf Minuten später erneut vor. Dass beide Tore nach längen Bällen fielen, gefiel Eichner: "Ein Mittel, das nach wie vor in der zweiten Liga wichtig und wertvoll ist."
"Das Tor hat Null Sicherheit gegeben"
Doch so wirklich konnten sich die Karlsruher an diesen Erfolgen nicht hochziehen. "Das Tor hat Null Sicherheit in unser Spiel gegeben, wir haben zu viel quer und nach hinten gespielt." Dabei vermisste er das Selbstverständnis der letzte Wochen. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir sieben Mal nicht verloren und davon vier Mal gewonnen hatten." Auf der anderen Seite war aber auch ein Gegner, der sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage wehrte. Eine Moral, die den 41-jährigen beeindruckte: "Ein richtig klasse Gegner, der über 90 Minuten ein richtig gutes Auftreten hier hatte, der sich das Unentschieden mehr als verdient hat und dem 3:2 richtig nahe war."
Aufgrund des Spielverlaufs in der Schlussphase und der Tatsache, dass das 2:1 von Matanovic die einzige Strafraumaktion in der zweiten Halbzeit war, kann Eichner mit dem Punkt gut leben. Auch wenn die Gegentore vermeidbar waren, denn ihnen ging jeweils ein Fehler von Torhüter Patrick Drewes voraus, der die Bälle unglücklich abklatschen ließ. "Patrick sieht bei beiden Toren nicht glücklich aus", räumte Eichner ein, ergänzte aber sogleich: "Wir haben aber nicht 2:2 gespielt, weil der Torhüter zweimal daneben gelangt hat. Das war nicht gut genug heute, um ein Zweitligaspiel zu gewinnen." Dennoch sah er wohlwollend auf die Serie von nunmehr acht Spielen ohne Niederlage: "Der Mannschaft gebührt ein Lob für den Weg, den sie seit dem 12. Spieltag gegangen ist. Trotzdem müssen wir wachsam sein, denn die Liga ist stets unruhig und für alles offen." Der nächste gefährliche Gegner wartet am nächsten Samstag, wenn der KSC zu den wieder erstarkten Braunschweigern reist.