Nächster Dämpfer für Hertha: "Kaltschnäuzigkeit hat uns gefehlt"

Nach dem Pokalaus hatte Hertha BSC mit dem Hamburger SV die nächste hohe Hürde vor der Brust. Am Ende verloren die Berliner mit 1:2 in einem Spiel, das sie lange offenhielten und nach dem Ausgleich auch für sich hätten entscheiden können. Damit stehen nun drei Niederlagen innerhalb einer Woche zu Buche.

"Die Enttäuschung ist riesengroß"

Gut gekämpft und doch verloren. So knapp könnte man die Partie aus Sicht der Herthaner resümieren. "Eigentlich war es ein Unentschieden-Spiel, die Enttäuschung ist riesengroß. Es war eine gute Leistung und ein großer Fight gegen einen sehr guten Gegner", bedauerte Florian Niederlechner die vergebene Chance auf einen Punktgewinn. Während der HSV in gewohnter Manier mehr Spielanteile hatte, verteidigte die Hertha kompakt und mit viel Körpereinsatz. "Wir haben während der ersten Halbzeit umgestellt, da bin ich mehr vorne drauf und wir haben so mehr Zugriff bekommen", erklärte Niederlechner seinen Rollenwechsel im ersten Durchgang.

Kurz vor der Pause wären die Hausherren auch beinahe durch Haris Tabakovic in Führung gegangen, doch sein Kopfball traf nur den Pfosten. Nachdem der HSV in der 57. Minute vorlegte, schlug die Stunde von Fabian Reese, der mit seiner Einwechslung direkt frischen Wind in die Offensive brachte und den Ausgleich per Fernschuss vorbereitete. Anschließend war die Heimmannschaft obenauf und machte weiter Druck. "Wir haben aber leider nicht die Räume wie abgesprochen besetzt, die Möglichkeiten nicht genutzt", monierte Reese und fügte an: "Das hat Hamburg dann getan. Diese gewisse Kaltschnäuzigkeit hat uns gefehlt und den Unterschied gemacht – deshalb haben wir das Spiel leider verloren."

"Haben eine gute Reaktion auf das Mittwochsspiel gezeigt"

Der Negativtrend nach der Winterpause setzt sich fort und macht den Spielern zu schaffen. "Im Fußball spielt der Kopf immer eine Rolle, das Selbstvertrauen ist ohne Siege nicht wie vor Weihnachten." Nach der Hinrunde waren die Hauptstädter durch sieben ungeschlagene Partien bis auf den siebten Platz geklettert. Seitdem holten sie in der Liga nur einen Punkt aus drei Begegnungen und schieden im DFB-Pokal vor heimischer Kulisse gegen Kaiserslautern aus. Trotz der  Niederlage bewertet Sportdirektor Benjamin Weber den gestrigen Auftritt als einen Schritt nach vorne. "Wir haben insgesamt eine gute Reaktion auf das Mittwochsspiel gezeigt, uns gut reingekämpft, aber leider nicht belohnt und zwei einfache Gegentore kassiert."

Die Berliner sind nur noch Tabellenzehnter und müssen nun schnell das Blatt wenden, um nicht weiter in Richtung Abstiegszone zu rutschen. "Wir müssen uns jetzt auf die Tugenden besinnen: Gemeinsam verteidigen und angreifen, alles auf dem Platz geben – wenn wir als Team mit Vollgas auftreten, werden wir wieder positivere Resultate einfahren", ist Tabakovic überzeugt und auch Niederlechner blickt zuversichtlich nach vorne: "Wenn wir in Fürth so auftreten, dann werden wir auch belohnt." Das Duell beim Tabellenvierten steigt am nächsten Sonntag.

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