VfL zeigt doppelt Moral: "Sehr positiv, aber für die Situation zu wenig"
In Nürnberg holte der VfL Osnabrück zwei Rückstände auf, wodurch die Lila-Weißen zum moralischen Sieger beim 2:2-Remis im Max-Morlock-Stadion wurden. Doch für die Gesamtsituation der Niedersachsen bleibt der Last-Minute-Ausgleich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Uwe Koschinat braucht Siege.
"War alles mit Sicherheit sehr, sehr positiv"
Der VfL Osnabrück holt den vierten Punkt im fünften Spiel. Doch die Lila-Weißen kommen aufgrund ihrer düsteren Ausgangslage nicht vom Fleck. Auch der elfte Zähler hilft nicht weiter, wenngleich die Mannschaft von Uwe Koschinat in Nürnberg eine Top-Moral zeigten. "Wären wir heute am 3. Spieltag einer Saison, dann könnten wir von einem richtig tollten VfL-Tag reden", schwärmte der Cheftrainer am Ende von einem attraktiven Spiel und der starken Mentalität seines Teams, das zweimal von einem Rückstand zurückkam.
"Das war alles mit Sicherheit sehr, sehr positiv", so Koschinat. "Aber klar ist, dass uns in unserer Situation nur Dreier helfen, um das sportliche Wunder zu schaffen." Weiterhin beträgt der Abstand zum Abstiegs-Relegationsplatz satte neun Punkte, das rettende Ufer ist zehn Zähler entfernt. Obwohl das Glück sogar auf Osnabrücker Seite war. Als FCN-Keeper Klaus in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Schuss von Lobinger abwehrte, stand Wriedt goldrichtig für den Abstauber zum Punktgewinn. Und trotzdem blieb es dabei: "Unsere Gefühlswelt ist ein Stück weit gespalten."
Letzte Ausfahrt schon am Sonntag?
Vor allem FCN-Supertalent Can Uzun bekam der VfL in der Partie zweimal nicht zu packen. So erzielte der Offensivspieler einen Doppelpack, von dem sich die Lila-Weißen aber erholen konnten. "Am Ende sind wir irgendwo All-in gegangen. Dass das zum Ausgleich reicht, ist für uns, in Bezug auf die Herangehensweise, sehr positiv. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt und mit Rückschlägen umgehen kann", machte sich Koschinat für seine Elf stark. Dass der VfL auch spielerisch überzeugende Phasen hatte, ließ der Coach nicht ungeachtet.
Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) kommt es zum Kellerduell mit dem F.C. Hansa Rostock. Es könnte womöglich schon die letzte Ausfahrt für den VfL sein, wenn Osnabrück noch ein Wörtchen im Abstiegskampf mitreden möchte. Denn nach Nürnberg war klar: "Das Spiel als einzelnes Spiel betrachtet, war positiv. Insgesamt ist es zu wenig für unsere Situation", so Koschinat. Der zweite Saisonsieg - und damit der erste Erfolg seit September - muss her.