"Die werden bei 34 km/h geblitzt": Hansa will FCK-Tempo ausbremsen
Die "Wochen der Wahrheit" stehen für den F.C. Hansa Rostock an. Cheftrainer Mersad Selimbegovic weiß, dass die Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 13 Uhr) von großer Bedeutung für die Kogge werden wird. Der Befreiungsschlag wird nur einem Team gelingen - und der Hansa-Coach will einen schlechten Traum, aus dem die Rostocker nicht mehr aufwachen, vermeiden.
Viel Druck für Rostock?
Vorstandsvorsitzender Robert Marien wird seine Ämter in Kürze an Jürgen Wehlend übergeben, um eine gesundheitliche Pause einzulegen. Dem 43-Jährigen war klar, dass er die Kogge in brenzliger Situation hinterlässt. "Jetzt stehen die Wochen der Wahrheit an", kündigte Marien daher mit Blick auf die Partien gegen Kaiserslautern und Braunschweig an. Schon am Samstag sind die Roten Teufel zu Gast im Ostseestadion. Cheftrainer Mersad Selimbegovic war vorbereitet. "Lautern hat im Winter ein bisschen mehr gemacht, aber 'mehr' hilft nicht immer. Ich hoffe, dass sie sich noch nicht gefunden haben", so der Hansa-Coach mit Blick auf den kommenden Gegner.
Aufgrund der Tordifferenz, die um drei Treffer schlechter gegenüber der Differenz der Lautrer ist, steht die Kogge bei gleicher Punktzahl auf einem direkten Abstiegsplatz. Nur ein Sieg würde Hansa am FCK vorbeiziehen lassen. Viel Druck für Rostock? "Du hast immer Druck. Leistungssport ist ohne Druck nicht möglich", verallgemeinerte Selimbegovic. "Bei immer weniger werdenden Spielen macht man sich immer mehr Gedanken. Damit musst du umgehen, darfst dich aber nicht zu viel damit beschäftigen." Statt Rechenspielen neben dem Platz wolle der Cheftrainer die Leistung auf dem Rasen fokussieren. Ansonsten droht der nächste Rückschlag - und das wollen die Rostocker unter allen Umständen vermeiden.
"Die haben sehr viel Speed"
"Es wäre wie ein schlechter Traum, aber du kannst nicht aufwachen", erläuterte Selimbegovic metaphorisch. Dass das Spiel gegen den FCK ein Duell auf Augenhöhe werden wird, lag umso mehr auf der Hand. Dennoch mahnte der Coach: "Viele sagen, dass Lautern nicht stabil ist. Genau das macht sie jetzt gefährlicher. Ich kann mir vorstellen, was bei denen unter der Woche los war." Im Derby gegen Karlsruhe hatte der FCK eine krachende Niederlage erlitten. In zwei Spielen unter Friedhelm Funkel blieben die Roten Teufel damit sieglos. Diese Serie will die Kogge fortsetzen - zuerst "über den Kampf, dann spielerisch". Dazu braucht Hansa in der Offensive frische Ideen.
Gleichzeitig wird eine kompakte Defensive wichtig, wie Selimbegovic herausstellte. "Die Lautrer haben sieben, acht Spieler, die bei 34 Kilometer pro Stunde geblitzt würden. Die haben sehr viel Speed, vor allem vorne", so der 41-Jährige. Von der individuellen Qualität müsste Lautern in den Augen des Hansa-Coaches nicht unten stehen, aber "wenn es nur nach Kaderqualität ginge, dann wäre vieles einfacher und klarer". So will Rostock die Herausforderung annehmen und meistern, um mit frischen Punkten vom Fleck zu kommen. Neben den Langzeitverletzten werden Felix Ruschke (Blessur) und Alexander Rossipal (Lauftraining) weiter fehlen. Sebastian Vasiliadis und Konstantinos Stafylidis stehen wieder zur Verfügung.