Hansa Rostock: DFB-Sportgericht verhandelt mehrere Vorfälle
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verhandelt am kommenden Freitag (22. März) gleich mehrere Zuschauer-Vorkommnisse aus vier Hinrundenspielen des F.C. Hansa Rostock. Konkret geht es um die Vorfälle bei den Partien gegen Nürnberg, St. Pauli, Schalke und Paderborn. Es drohte eine drastische Geldstrafe.
Spiel gegen Schalke für 30 Minuten unterbrochen
In Nürnberg brannten Rostocker Zuschauer mehr als 110 pyrotechnische Gegenstände ab, die teilweise auch in den Innenraum geworfen wurden. Darunter bengalische Feuer, Raketen, Böller, Nebeltöpfe und Blinker. Zudem legten sie Feuer in der Toilettenanlage, wodurch erheblicher Sachschaden entstand.
Im Rahmen einer Choreographie gegen St. Pauli zeigten sie ferner durch Einsatz von leuchtenden und rauchenden Fackeln von Feuer und Qualm durchzogene Plattenbauten mit dem Sonnenblumenhaus. Durch den Rauch musste das Spiel in der 3. Minute für vier Minuten unterbrochen werden. Später zündeten sie zudem noch ein bengalisches Feuer, eine Rauchfackel und einen Böller und warfen eine größere Menge Trinkbecher in den Innenraum.
Gegen Schalke 04 musste das Spiel in der 38. Minute für eine halbe Stunde unterbrochen werden, nachdem zunächst Schalker Zuschauer mit Hilfe eines Notfallhammers die Sicherheitsverglasung zum Pufferblock zerstört und in diesen eingedrungen waren. Anschließend verschafften sich auch Rostocker Anhänger unerlaubt Zutritt zum Pufferblock, woraufhin Ordner und Polizisten eingriffen. Beide Fanlager beschossen sich gegenseitig mit Raketen, wobei Rostocker Anhänger mindestens vier Raketen zündeten. Mindestens zwei Ordner, ein Polizist und zwei Sanitäter wurden verletzt. Später wurde im Rostocker Block zudem noch ein Rauchtopf abgebrannt.
Randale in Paderborn
Das Spiel in Paderborn musste aufgrund der von Rostocker Zuschauern eingesetzten Pyrotechnik, die teilweise in Richtung Innenraum geschossen wurde, gleich zweimal unterbrochen werden: In der 13. Minute für neun Minuten und in der 56. Minute für etwa 19 Minuten. Darüber hinaus kam es im Laufe der ersten Halbzeit zu erheblichen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen gut 150 Rostocker Anhängern sowie Polizei und Ordnungsdienst im Bereich des Gäste-Eingangs, wobei die Rostocker unter anderem Eisenstangen, Fliesen, Baumaterialien, Feuerlöscher, Zaunelemente und Pyrotechnik Richtung Polizei und Ordnungsdienst warfen.
Mindestens 13 Ordner und 24 Polizisten wurden dabei verletzt, ebenso wie ein neutraler Zuschauer, der kurz vor Abpfiff von einem Gästeanhänger im Block zwei Reihen nach unten geschubst wurde. Darüber hinaus richteten Rostocker Zuschauer während des Spiels im Bereich des Gästeblocks, der Catering-Stände und der sanitären Anlagen erheblichen Sachschaden in Höhe von mindestens 100.000 Euro an. Die Geldstrafe, die Hansa für die erwähnten Vorfälle erwartet, dürfte diese Summe um ein Vielfaches übersteigen.