Erster Bundesligist aus Schleswig-Holstein: Kiel feiert den Aufstieg

Holstein Kiel entwickelte sich in der Hinrunde überraschend zum Herbstmeister, nun sind die Störche zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen. Zur neuen Saison wird die KSV Holstein als 58. Bundesligist zudem zum ersten Mal einen Klub aus Schleswig-Holstein in der Spitzenklasse präsentierten. Ein 1:1-Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf ließ die Korken am Samstagabend knallen.

20 Siege, nur acht Niederlagen

Zweimal scheiterte Holstein Kiel in der Bundesliga-Relegation, nun ist den Störchen der Aufstieg in die Beletage nicht mehr zu nehmen. Doch was macht die Störche eigentlich so stark? Zunächst einmal die Konstanz, denn Kiel legte im Saisonverlauf gleich zwei längere Siegesserien hin. Fünf Siege in Folge von November bis Dezember, dann wieder sechs Siege in Serie von März bis April. Insgesamt machten die Störche immer wieder große Schritte, weil kaum ein Spiel Remis endete - gerade einmal vier Unentschieden stehen insgesamt 20 Siegen und acht Niederlagen gegenüber.

Gerade bei Auswärtsspielen ließ sich die KSV Holstein nur selten bitten, mauserte sich die Rapp-Elf mit 36 Punkten zur stärksten Mannschaft auf fremden Plätzen. Steven Skrzybski machte mit 10 Toren den Knipser vom Dienst, Lewis Holtby hingegen unterstützte mit 10 Vorlagen als Top-Asssistgeber. Alle weiteren Scorer verteilen sich auf die Schultern vieler Spieler, sodass beispielsweise auch Abwehrspieler Timo Becker (sieben Tore) zu den besten Torschützen zählt, während Mittelstürmer Machino lieber auflegte als selber traf. Die Gesamtmischung in einem harmonierenden Team machte viel aus, sodass auch der Torwartwechsel von Thomas Dähne zu Timon Weiner reibungslos verlief.

Außergewöhnlicher Umbruch gelingt

Mit den Verpflichtungen von talentierten Spielern wie Tom Rothe, Shuto Machino oder Marko Ivezic fing Kiel die Abgänge von langjährigen Leistungsträgern auf. Fin Bartels beendete die Karriere, Stefan Thesker machte in Österreich weiter, Hauke Wahl zog es nach St. Pauli und Fabian Reese wurde zur Identifikationsfigur bei Hertha BSC. Doch all die Trennungen von verdienten Spielern kompensierte der Cheftrainer mit einer Truppe von jungen Wilden, die nun die Bundesliga unsicher machen wollen. Jubel an der Förde - wo vor elf Jahren noch der Aufstieg aus der Regionalliga gefeiert wurde.

In Kiel setzt sich somit eine starke Entwicklung fort, die über die Jahre aufgebaut wurde. Mit Uwe Stöver verlässt zwar der Sport-Geschäftsführer die Störche am Saisonende, doch Nachfolger Carsten Wehlmann ist nicht nur Bundesliga-erfahren, sondern wird auch schon seit März in Kiel angelernt. So kann Kiel einmal mehr garantieren, dass ein Job an der Förde nahtlos fortgesetzt wird. Kompensieren muss Wehlmann dann wohl den Abgang von Kapitän Philipp Sander, was jedoch nicht in trockenen Tüchern ist - und trotzdem wird es die Aufstiegsparty der Störche nicht crashen, schließlich hat die KSV Holstein bereits mehrfach bewiesen, dass mit positiven Überraschungen zu rechnen ist. Der 58. Bundesligist ist da!

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