Tränenreicher Funkel-Abschied mit Kantersieg und letztem Ziel: Berlin!
Sechs Tage bis zum DFB-Pokalfinale! Der 1. FC Kaiserslautern hat sich im letzten Heimspiel der Saison schon einmal für Bayer 04 Leverkusen warmgeschossen. Der 5:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig - trotz Unterzahl - fiel am Ende zwar viel zu hoch aus, fand Cheftrainer Friedhelm Funkel, doch den schönen Abschluss am Betzenberg nehmen die Roten Teufel als Rückenwind nach Berlin mit.
"Hätte leichte Zweifel gehabt"
Mit Kevin Kraus startete Friedhelm Funkel in der Innenverteidigung, im Laufe der Partie kamen Hercher und Klement ins Spiel. Die letzte Partie der Zweitliga-Saison nutzte der 70-jährige Coach noch einmal, um alle Spieler der Roten Teufel mit ins Boot zu nehmen. Überraschend deutlich endete die Partie gegen Eintracht Braunschweig schließlich mit einem 5:0-Sieg, obwohl die Lautrer über 30 Minuten in Unterzahl agierten. "Wer mir heute nach 20 Minuten gesagt hätte, dass wir das Spiel überhaupt gewinnen, dann hätte ich leichte Zweifel gehabt", gestand Funkel jedoch nach Abpfiff.
Der BTSV, der in der Rückrunde eine wahnsinnige Aufholjagd erfolgreich krönte, sodass auch Kaiserslautern vor dem 34. Spieltag gerettet war, hatte das Spiel eigentlich im Griff. Aus zwei Chancen machte dann aber der FCK das Tor zur Pausenführung. "Ich hab in der Kabine gesagt, dass wir ein Stück weit Glück hatten", so Funkel. Dass seine Mannschaft dann kurz nach dem Seitenwechsel einen Doppelschlag schaffte, gleichzeitig aber auch durch einen Platzverweis gegen Almamy Touré dezimiert wurde, passte dem Cheftrainer eigentlich ganz gut ins Konzept. Das Umschaltspiel in Unterzahl ermöglichte immerhin zwei weitere Tore - und könnte ein Fingerzeig für das Pokalfinale werden.
Pokalfinale wirft Schatten voraus
Denn der DFB-Pokal war trotz des Kantersiegs am letzten Spieltag logischerweise das Top-Thema am Betzenberg. Dabei hatte Funkel bei seinem Abschied vor der Fankurve sogar schon Tränen vergossen. Trotzdem warf Bayer 04 Leverkusen seinen Schatten voraus. "Wir haben hier natürlich einen schönen Abschluss gehabt, der vielleicht ein, zwei Tore zu hoch war. Aber jeder Spieler hatte im Hinterkopf, sich ein bsischen in den Vordergrund zu spielen", ermutigte Funkel seine Schützlinge. "Wir wollen Leverkusen über weite Strecken ärgern. Ich weiß nicht, ob uns das gelingt, aber wir werden es uns auf jeden Fall vornehmen."
Funkel sei kein Pessimist, aber die Schwierigkeit der Aufgabe war allen Beteiligten in Kaiserlautern bewusst. "Das wird sehr, sehr, sehr schwierig werden", vermutete der Cheftrainer, der den dritten Anlauf auf den Sieg im DFB-Pokal wagen wird. "Ich muss leider aber auch zum dritten Mal gegen den Deutschen Meister spielen. Das hätte ich mir manchmal auch anders gewünscht", schmunzelte Funkel. Dne Kantersieg im letzten Heimspiel wolle er auswerten, nicht überbewerten. Dann habe er noch "genügend Dinge", die er vor dem Spiel gegen Leverkusen ansprechen könne. Der Abschied vom Betzenberg hätte dennoch wohl nicht schöner ausfallen können.